Das iPhone 14 Pro (Max) war in Summe ein nettes Upgrade. Vor allem zeigte es uns das Dynamic Island erstmals auf. Das iPhone 15 Pro (Max) hingegen, ist eine komplett neue Geräteklasse. Und darum soll es in dieser Kolumne gehen.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.
Der Unterschied zwischen einem iPhone 14 Pro (Max) …
… und einem iPhone 15 Pro (Max) ist auf dem Papier nicht groß. Zumindest meint man dies. Schaut man sich aber nur Spezifikationen an, so war auch der Unterschied zwischen iPhone 4 und iPhone 4S, iPhone 5 und iPhone 5S und selbst iPhone X und iPhone XS nicht groß. In Wirklichkeit sind die kleinen Sprünge auf Dauer die großen Sprünge.
So springt das iPhone jedes Jahr ein Stückchen höher und machte es auf Dauer dann zu dem iPhone, was wir heute in den Händen halten. Für den durchschnittlichen Nutzer und die durchschnittliche Nutzerin mögen bestimmte Unterschiede gar nicht auffallen. Es entscheidet am Ende oft, dass 15 mehr als 11 ist und man ein neues und das aktuellste iPhone hat. Und wisst ihr was? Das ist in Summe auch okay. Dennoch schaue ich anders auf diese Thematik. Das iPhone 15 Pro (Max) macht Dinge, die vorher so nicht waren und die sich nun neu und anders anfühlen. Der geschätzte Kollege Alex Olma zeigt nicht das iPhone selbst, er zeigt die Bilder, die das iPhone 15 Pro (Max) knipst – das wirkt super frisch.
Beginnen wir also bei dem Thema schlechthin, wenn wir vom iPhone 15 Pro (Max) reden: Titan
Apple hat zum ersten Mal Titan für ein iPhone genutzt. Der Vorreiter war hier die Apple Watch Series 7, die ein Gehäuse aus Titan besaß. Das fand ich damals schon nett, weil die Apple Watch zum einen leichter, aber auch robuster war. Auch daher setze ich heute am Handgelenk auf eine Uhr mit Titangehäuse und daher auf die Apple Watch Ultra. Das iPhone 15 Pro (Max) fühlt sich ohne Hülle ganz fantastisch an. Es wirkt leichter, auch wenn es das gar nicht wirklich ist, im Vergleich zu einem iPhone 14 Pro (Max). Titan hat einen viel besseren Grip als es polierter Edelstahl hat. Das iPhone liegt dadurch sehr sicher in der Hand. Zwar habe ich das Fine Woven Case von Apple probiert, es allerdings aus etlichen Gründen direkt wieder abgelegt. Ich nutze das iPhone 15 Pro (Max) somit komplett ohne Hülle und finde das Erlebnis sehr toll. Es ist das erste iPhone seit dem iPhone 5s, dass ich nicht durchweg mit einer Hülle nutze. Und allein das macht schon alles neu.
Apple fertigt das Grundgehäuse des iPhone 15 Pro (Max) weiterhin aus Aluminium. Nur der Rand ist aus Titan. Somit hat das Grundgerüst eine Art Titanskelett. Aluminium und Titan sind thermisch und chemisch miteinander verbunden und bilden eine Einheit. Das macht das Gehäuse wesentlich robuster. Ich nutze Titan in seiner Naturfarbe und kann hier auch nach Wochen noch keinerlei Kratzer oder gar Schrammen erkennen. Titan ist einfach eine hervorragende Wahl gewesen und ein absoluter Handschmeichler.
Heraus sticht vor allem der Action Button …
… auf der linken Geräteseite. Dieser ersetzt den Stummschalter, den es seit 2007 am iPhone gab. Ich hätte diesen Knopf eigentlich gerne komplett entfernt. Allerdings bekommt der ehemalige Stummschalter nun einfach mehrere Optionen. Er kann weiterhin durch Gedrückthalten das iPhone stumm schalten oder dies auch wieder rückgängig machen. Mein iPhone ist seit der ersten Apple Watch durchweg stumm – die Apple Watch ebenfalls. Der Stummschalter war daher immer umgelegt. Inzwischen nutze ich den Schalter aktiv, in dem ich mir so die Taschenlampe einschalte. Ja, das nutze ich jeden Tag, wenn ich durch den Keller in die Werkstatt oder zurückgehe. Auch an der Apple Watch ist der Action Button zu einem Schalter für die Taschenlampe geworden. Dieses Feature nutze ich einfach vielfach, weil man in der Dunkelheit immer mal schnell Licht braucht. Natürlich kann man sich den Action-Button noch anders belegen und gerade die Option auch Kurzbefehle dadurch auslösen zu können, hat ganz neue Horizonte eröffnet.
USB-C
Ich bin ein Fan von USB-C – seit Jahren. Es wurde wirklich Zeit, dass das iPhone und alles darunter endlich mitzieht und sich korrekt neben iPad und Mac einreiht. 2023 ist dies endlich passiert. Dass das schon länger geplant ist, kann man sich denken und hat nicht wirklich viel mit der EU-Kommission und deren Forderungen zu tun. Ginge es nach denen, würden wir uns bis heute mit Micro-USB als Standard herumärgern. Apple war 2015 einer der Ersten mit USB-C und verbannte alles andere an einem MacBook. Solche Details sollte man nicht vergessen und immer wieder erwähnen. USB-C war demnach ein logischer Schritt am iPhone, der nur das passende Jahr suchte. USB-C habe ich am iPhone aufrichtig schätzen gelernt, denn passende Netzteile und Kabel habe ich seit dem iPad mit USB-C schon immer dabei. Es macht den Alltag wesentlich einfacher, da einfach nur noch ein Kabel für alles dabei ist. Und doch ist USB-C nicht USB-C. Das iPhone 15 Pro (Max) beherrscht USB-C mit der Spezifikation USB 3 mit 10 Gbit/s. Hierfür muss dann auch das passende Kabel genutzt werden. Das ist kein Thunderbolt 3, 4 oder 5, schreibt aber Videos auf Wunsch direkt auf eine externe SSD. Das iPhone 15 hat hingegen “nur” USB 2.0 hinter seinem USB-C-Port verfügbar, was der gleichen Geschwindigkeit von Lightning entspricht. Vielen ist es mit Sicherheit egal, andere werden auf den schnelleren Zugang am Pro-Modell setzen.
Thread, Qi2 und Wi-Fi 6E
Diese drei Updates gilt es kurz zu beleuchten. Ein iPhone 15 Pro (Max) beherrscht nun Thread. Allerdings ist unklar, was Apple damit genau anstellen möchte. Viele haben vermutet, dass das iPhone als Thread-Border-Router oder Thread-Router fungieren kann, was in meinen Augen technischer Quatsch ist. Viel sinnvoller ist die Tatsache, dass das iPhone so direkt mit einem Endgerät via Thread kommunizieren kann und kein Backfall auf Bluetooth mehr nötig ist – der im Matter-Standard nämlich auch gar nicht mehr vorhanden ist. Das würde auch Sinn ergeben, um für die Zukunft besser Richtung Matter und die Standards dahinter gerüstet zu sein.
Qi2 sagt den wenigsten Nutzer:innen etwas. Wir kennen es als MagSafe. Künftig ist dies der Standard zum drahtlosen Laden und halten über eine magnetische Verbindung zwischen iPhone und Ladegerät. Diese Spezifikation nennt sich Qi2 und kann von allen Herstellern genutzt werden. Künftig muss also etwas nicht mehr explizit MagSafe unterstützen, sondern Qi2. Alles Zubehör mit Qi2 kann künftig also mit einem iPhone genutzt werden, um es zu halten und drahtlos aufzuladen. Qi2 ist ein Industriestandard.
Wi-Fi 6E ist nur ein kleines Update von Wi-Fi 6. Wenige werden in diesen Genuss kommen, weil Wi-Fi 7 schon um die Ecke steht und 2024 in breiterer Masse verfügbar sein wird. Wi-Fi 6E kann etwas mehr an Durchsatz leisten als Wi-Fi 6, was bei Nutzer:innen mit einem passenden Router sicherlich nett ist. Bei mir ist alles auf Wi-Fi 6 und weiterhin hervorragend. Viel interessanter ist da schon der neue Mobilfunkchip im iPhone 15 Pro (Max), welcher gerade im %G-Netzwerk einen schnelleren Down- und Upload ermöglicht – bei gleichem Stromverbrauch. Im 5G-Netz der Telekom merkt man dies vor allem in der Stadt sehr stark.
Das Display …
… ist eigentlich mein Highlight. Wieso? Weil die Bildschirmränder so dünn sind. Nutzt man ein iPhone 15 Pro (Max) ohne Hülle, bemerkt man diese dünnen Ränder überhaupt erst im Alltag. Der Titanrahmen hat zum Bildschirmrand hin einen Radius, der nahtlos zur Displayoberfläche anbindet. Nutzt man Wischgesten, welche über Ränder verlaufen, so fühlt sich dies nun wunderbar an. Wie ein Stück. Die Wischgeste fühlt sich seit dem iPhone X erstmals wieder neu an, da die Haptik und der Grip von Titan und Glas eine andere Kombination sind. Im Alltag sollte man darauf achten und dies schätzen lernen. Grundlegend ist das Display durch den schmaleren Rand inzwischen minimal größer geworden – was aber nicht wirklich zu erwähnen ist.
Die Kamera …
… ist am Pro-Modell des iPhone immer das besondere Merkmal. Mit dem iPhone 15 Pro ist aber nur das Max-Modell hier das interessante Modell. Nur dieses hat einen 5x optischen Zoom, mit dem man sehr nah an Objekte kommt, die weiter weg sind. Bei einem Live-Konzert kommt man somit jetzt aus der Ferne ganz nah an den Künstler heran, der weit weg klein auf einer Bühne steht. Das ist bemerkenswert. Dadurch lassen sich einmal Fotos, aber auch Videos von Objekten aus weiter Ferne machen. Hilfe bekommt dieses Objektiv von einer mechanischen Bildstabilisierung. Im Anschluss rechnet der A17 Pro Prozessor hier aber noch etwas nach und macht wackelige Aufnahmen noch etwas ruhiger. Das ist nett, weil man es nicht bemerkt. Grundlegend sind die Fotos mit einem iPhone 15 Pro (Max) spitze. Bei mir ist es meine neue Hauptkamera und somit sind alle künftigen Bilder auf diesem Blog mit einer der drei Linsen vom iPhone 15 Pro (Max) geknipst worden.
Auf dem Blatt …
… ähneln sich iPhone 14 Pro (Max) und iPhone 15 Pro (Max) sehr und doch sind es grundlegend verschiedene Geräte. Direkte Vergleiche sind schwer. Und würde man sie machen, wären wir bei den Vergleichen zu Beginn der Kolumne. Ich würde behaupten, dass Titan die nächsten Jahre eine feste Materialwahl bei dem Pro-Modell des iPhone werden wird und dies der Startschuss dafür war. Auch bin ich mir sicher, dass die Kamerasensorik ab diesem Zeitpunkt nun besser, aber nicht mehr größer wird. Ebenfalls dies sieht man an der Verbesserung des Teleobjektivs. Und schauen wir uns im nächsten Jahr das iPhone 16 Pro (Max) an, werden wir diesen Wandel wahrscheinlich besser verstehen lernen.
Wir setzen auf unsere Vision und würden lieber darauf wetten als “Ich-auch” Produkte herzustellen. Das können andere Unternehmen machen. Für uns zählt immer der nächste Traum.
∼ Steve Jobs – ehemaliger Apple CEO ∼
Hinweis: In diesem Artikel nutze ich Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt bestellt, erhalte ich eine kleine Provision und ihr unterstützt meine Arbeit. Für euch ändert sich der Verkaufspreis nicht.
|
Du möchtest keinen Beitrag mehr verpassen?
Dann empfehle ich dir meine App für iPhone und iPad mit Push-Mitteilung! |
|
Dir hat dieser Artikel gefallen?
Dann würde ich mich über eine Unterstützung freuen! |