Einige von euch werden Homematic-Hardware kennen, denn der Hersteller von dieser Sparte ist seit Jahren schon in der Branche der Heimautomatisierung tätig und mehr oder weniger der Vorreiter. Und vielleicht habt ihr ja schon Hardware im Einsatz oder wollt damit beginnen?! Ich setze von Beginn an auf HomeKit (klar, oder?) und möchte alle Geräte an dieser an und über diese Schnittstelle verknüpfen, steuern und über Automationen steuern lassen. Mit etwas Zusatzhardware und Software lassen sich Homematic- und HomematicIP-Geräte in HomeKit einbinden und künftig wie gewohnt nutzen.
Etwas Hardware braucht es zu Beginn
Wichtig ist, dass ihr bereites einen Raspberry Pi mit Homebridge habt und dieser aktiv im Netzwerk läuft. Wie das geht habe ich in einem gesonderten Artikel bereits erklärt (⇒ LINK). Für dieses Vorgehen benötigt ihr einen zweiten Raspberry Pi im Netzwerk, der über Software die Homematic- und HomematicIP-Geräte annimmt. Dieser Raspberry Pi dient somit als die für euch bekannte CCU2 – nur das ein Raspberry Pi 3 leistungsfähiger als jeder derzeitige CCU-Version ist. Ebenfalls benötigt ihr noch etwas Zusatzmaterial und einen Lötkolben inkl. Lötzinn.
Zuerst packt ihr alle Sachen mal aus und legt sie euch bereit. Ebenfalls holt ihr Lötkolben und Lötzinn zur Seite, denn nun wird es heiß. Zuerst muss der Chipsatz verlötet werden, damit er danach auf die Pins auf dem Board des Raspberry Pi’s gesteckt werden kann. Wie das verlöten geht seht ihr in diesem kurzen Video.
Etwas Software braucht es auch
Wenn das geschafft ist, könnt ihr den kompletten Raspberry Pi in sein Gehäuse einsetzen. Das Antennenkabel am Chipsatz sollte in der Regel ausreichen um später mit einer hohen Reichweite die Homematic- und HomematicIP-Geräte erreichen zu können. Solltet ihr später bemerken das weiter entfernte Geräte nicht richtig erreicht werden können, dann solltet ihr euch die Zusatzantenne am Chipsatz anlöten und am Gehäuse des Raspberry Pi anschrauben – dadurch sind auch diese Probleme restlos erledigt. Der Ferritkern bzw. Ferritring ist wichtig für die Abschirmung, um spätere Einflüsse bei der Schaltung abzuhalten. Nun benötigt der Raspberry Pi sein Betriebssystem und dieses ist in diesem Fall RaspMatic. Die microSD-Karte muss mit diesem System bespielt werden und das Image dafür könnt ihr euch im Internet laden (⇒ LINK).
Durch RaspMatic wird der Raspberry Pi übrigens zu einer CCU2. RaspMatic ist für den Raspberry Pi 2 und 3 verfügbar – ich empfehle aus Leistungsgründen aber immer einen Raspberry Pi 3 zu verwenden. Um das heruntergeladene Image auf die SD-Karte zu bekommen, verwendet man einfach für macOS das Programm „ApplePi-Baker“ (⇒ LINK) oder für Windows die Software „Win32 Disk Imager“ (⇒ LINK). Die Programme erklären sich ansich von alleine – Ziel (SD-Karte) und Quelle (das Image) wählen und die Speicherkarte beschreiben lassen. Wenn die Karte beschrieben ist, wird sie in den Pi eingesetzt, dieser mit einem LAN-Kabel mit dem Netzwerk verbunden und ebenfalls mit Strom versorgt. Ab diesem Punkt bootet der Pi automatisch und installiert sich auch alles von alleine.
Schritt für Schritt
Nun könnt ihr auf die RaspMatic-Oberfläche zugreifen – das geht einmal über „http://homematic-raspi/“ oder „http://IP-ADRESSE-DES-PIS/“. Dort angekommen könnt ihr euch erst einmal etwas umschauen, um einen Überblick zu bekommen. Wer eine CCU2 hat, der kann dort ein Backup anlegen und dieses dann in RaspMatic aufspielen – dadurch werden alle Einstellungen übernommen. Nach dem Anlegen des Backups sollte sie CCU2 vom Strom genommen werden, damit sie im Netzwerk nicht stört und nur noch der RaspMatic-Dienst im Netzwerk verfügbar ist. Egal ob ihr ein CCU2-Backup eingespielt habt oder neu beginnt, in jedem Fall muss ein neues Gewerke angelegt werden. Dieses Gewerke benennt man am besten als „HomeKit“ und fügt diesem Gewerke die gekoppelten Homematic- und HomematicIP-Geräte hinzu die später über HomeKit gesteuert werden sollen. An diesem Punkt ist soweit alles fertig, außer das angelegte Homematic-Automationen besser deaktiviert werden sollten, damit sie später nicht mit HomeKit-Automationen im Konflikt stehen.
Weiter geht es mit der Homebridge. Am besten nutzt hier hierfür die von mir oftmals erwähnte App. Diese ist einfach zu bedienen und kann alles was man wirklich braucht. Navigiert zum unteren Eintrag „Plugins“ und tippt dann oben auf das Pluszeichen. Nun wählt ihr „Universal“ aus und setzt in die obere Textzeile „homebridge-homematic“ ein. Anschließend wählt ihr „Installieren“. Schon ist das passende Plugin zur Geräteanbindung installiert. Nun muss allerdings noch die Konfiguratiosdatei angepasst werden und das geht auch ganz einfach. Zuerst müsst ihr die IP-Adresse des Raspberry Pi mit der RaspMatic wissen und diese könnt ihr ganz einfach eurem Router entnehmen.
Homebridge als Brücke
Wenn ihr diese parat habt könnt ihr in der Homebridge-App den Punkt „Geräte“ wählen und tippt dort auf das obere Pluszeichen. Nun erscheint die Liste der installierten Plugins und ihr wählt hier natürlich homematic aus. Im oberen Textfeld setzt ihr nun „HomeMatic CCU“ und im unteren Feld „HomeMatic“ ein. Wählt bitte auch „Plattform“ aus und nicht „Accessory“ – das ist wichtig! Nun tippt ihr auf „Erstellen“. Nun müsst ihr Strings und Arrays anlegen. Tippt also auf „Array“, gebt im Textfeld „PROGRAMS“ ein und tippt auf „Element hinzufügen“.
Das gleiche macht ihr danach mit „OUTLETS“, „DOORS“, „FILTER_CHANNEL“ und „FILTER_DEVICE“. Nun müssten noch drei Strings angelegt werden. Tippt auf „String“ und gebt im Key-Textfeld „ccu_ip“ ein. Im Value-Textfeld gebt ihr die von euch gerausgefundene IP-Adresse eures RaspMatic-Pi’s ein. Wählt dann oben „Zurück“ und der String ist angelegt. Der zweite String wir mit dem Key „enable_hmip“ und dem Value „true“ angelegt. Der dritte String wird mit dem Key „subsection“ und dem Value „HomeKit“ angelegt. Danach tippt ihr oben auf „Sichern“ und startet den Raspberry Pi mit der Homebridge über die App einmal neu.
Fertig ist die Einbindung
Solltet ihr nach dem Neustart nun die Home-App öffnen, werdet ihr alle im RaspMatic-HomeKit-Gewerke abgelegten Geräte vorfinden, könnt diese frei benennen, Räumen zuweisen und in Automationen einsetzen. Ich selbst habe so alle HomeMaticIP-Rauchmelder im Haus eingebunden, jedem Raum zugeordnet und in einer Automation eingebunden. Ebenfalls finden sich bei mir Zwischenstecker, Bewegungsmelder und Tür-/Fensterkontakte von Homematic bei mir wieder und diesen als Sensoren und schaltbare Geräte in der Home-App. Ihr seid hier ganz frei und könnt euch wie gewollt austoben. Erstmals lassen sich dadurch auch Rollladenaktoren in HomeKit nutzen und so Rollläden in HomeKit-Automationen und HomeKit-Szenen öffnen und schließen. Die Alarmsirene ist gerate zur Sicherung des Hauses und der Wohnung sehr wichtig und die Heizkörperthermostate sorgen künftig für gesteuerte Wärme. Wie du deine Rollläden in HomeKit über elektrische Gurtwickler steuern kannst, findet du übrigens hier (⇒LINK).
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