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Als die Apple Watch 2014 vorgestellt wurde, war sie das erste Apple-Produkt, das nicht nur auf Technik setzte. Das bemerkten wir allerdings erst 2015, als sie auch in den Handel kam. Aluminium, Edelstahl oder 18 Karat Gold – die Apple Watch mischte die Karten in unbekannten Kreisen einmal zu Beginn stark durch. Und was wir heute oftmals immer noch nicht bemerken – der Fashion Style der Apple Watch ist einer ihrer wichtigsten Merkmale überhaupt.

Der-Fashion-Style-der-Apple-Watch-Kolumne-scaled Der Fashion Style der Apple Watch

Diese Kolumne ist auch als Podcast verfügbar.

Podcast_Badge_Transparent Der Fashion Style der Apple Watch

Technik und Mode – ein ungewöhnliches Duo.

Wir wissen es nicht ganz genau, aber man kann sich denken, dass die ersten Bleistiftstriche aus der Feder von Steve Jobs stammen. Er muss es gewesen sein, der den ersten Gedanken einer Uhr am Handgelenk hatte, die nicht nur einfach die Zeit anzeigen kann. Steve Jobs war schon immer in gewisser Weise von Mode angetan – wo auch Uhren und Schmuck im Allgemeinen eine zentrale Rolle spielen. Und auch von Perfektion an sich war er stets begeistert. Dinge, die perfekt wirkten, sollten so bleiben oder vielleicht noch weiter perfektioniert werden.

Dieses Wesen spiegelte auch sein Kleiderschrank wieder. Als er den japanischen Modedesigner Issey Miyake auf einer Auslandsreise traf und seine Mode bestaunte, wurde dieser zu seinem persönlichen Herrenausstatter. Ab diesem Zeitpunkt konnte man Steve Jobs immer direkt an seiner Kleidung erkennen, welche durch eine blaue Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover sehr einfach aussah. Fast schon zu einfach. Aber diese Art gefiel ihm. Schwarz symbolisierte für ihn Einfachheit. Das lockere Tragen einer Jeans und eines Pullis vermittelte für ihn zugleich ein angenehmes Tragegefühl. So verband er mit seiner Meinung das Denken und auch das Handeln in etlichen Punkten und unterstrich so auch, dass Dinge einfach und gut aussehen sollten.

Einen Schritt vor den anderen.

Wahrscheinlich hatte Steve etliche unbekannte Gedanken. Der Visionär hatte so einige Tagträumereien – die oftmals unerreichbar schienen. Dennoch wollte er sie oft umgesetzt bekommen und ab und an schaffte er das durch die Hilfe von seinen Teams auch. Das iPhone war beispielsweise lange ein Konzept in seinem Kopf und technisch so kaum umsetzbar. Dennoch schaffte man es alles so klein und funktionsfähig zu bekommen, dass das iPhone 2007 wie ein kleines Wunder wirkte.

Und 2014, viele Jahre nach dem ersten iPhone, war es die Apple Watch, welche das gleiche Staunen bewirkte. Die Apple Watch machte die gleiche Entwicklung durch, welche auch das iPhone durchmachte. Sie war zu Beginn ein kleines Kind, das erst das Laufen lernen musste. Dafür nahm man sie sprichwörtlich an die Hand und brachte ihr es bei. Heute läuft sie in etlichen Punkten ganz alleine – und das definiert sich dadurch, dass sie sich und ihre Funktionen mittlerweile via LTE, GPS und Kompass alleine verfügbar machen kann. Und auch das Installieren von Firmwareupdates macht sie heute auf Wunsch ohne das iPhone. Das Seil ist also fast so gekappt, wie das zwischen iTunes und dem iPhone aus alten Tagen.

Wesenszüge der Mode.

Wir wissen heute aber auch, dass es vor allem Jonathan Ive ist und war, dem die Apple Watch als Projekt so wichtig war. Es war vielmehr seine Entscheidung, am Ende auch dieser Idee von seinem Mentor Steve Jobs Leben einzuhauchen. Und wahrscheinlich begann all dies schon vor dem Ableben des Visionärs. Die Apple Watch war nicht das reine Technikobjekt, das einfach eine bestimmte Aufgabe erfüllen musste. Es war viel mehr die personalisierteste Form von Technik, die bis dato bekannt war. Design besaß schon immer eine eigene Sprache  und gutes Design stand immer für Funktionalität. Nicht umsonst besitzen Alltagsgegenstände eine bestimmte Form. Die Apple Watch sollte hier im Computerbereich aber eine noch viel wichtigere Rolle spielen.

Wenn wir uns Mode betrachten, dann sehen wir hier die unterschiedlichsten Facetten. Manche Modesprachen wirken klar, leicht und hell. Andere wiederum düster, markant und aufdringlich. Und ganz andere Modesprachen drücken durch ihre Art Mut, Selbstvertrauen und auch Egoismus gepaart mit Eitelkeit aus. Mode beginnt im Alltag an den kleinsten Ecken und das beginnt schon am Morgen, wenn wir uns für ein Kleidungsstück entscheiden müssen. So selbstverständlich die Mode an sich wirken mag, so unbedacht wirken vielleicht die Entscheidungen dahinter. Der Fashion Style der Apple Watch beginnt als noch vor der Auswahl des Accessoire selbst, wie man bemerkt. 

Der Computer am Handgelenk.

Die Apple Watch ist der kleinste von Apple gebaute Computer und er wird am Handgelenk getragen. Klingt übertrieben, stimmt nach genauerem Hinsehen aber exakt so. “Was ist ein Computer?” wäre hier eine derzeit bekannte Fragestellung, die auch beim iPad schon einige Male aufkam (⇒LINK). Diese Frage gilt nun auch für die Apple Watch. Sie macht unbemerkt Dinge, für die wir früher einen grauen Kasten unter dem Schreibtisch stehen hatten – einen Computer. Wo der riesige EKG-Computer beim Arzt unsere Herzfrequenz checkt, ist es heute die Apple Watch, die uns dies auf Wunsch in 30 Sekunden in der U-Bahn durchführen lässt. Was ist also ein Computer?

So groß ein Aufgabengebiet also sein mag, so klein kann die Umsetzung sein. Ich bin bis heute noch der Meinung, dass die Apple Watch ein ungeahntes Gesundheitsgerät an unserem Handgelenk sein wird. Den Blutdruck bestimmen, den Blutzucker messen, das frühe Erkennen von möglichen Schlaganfällen ermöglichen, die Sauerstoffsättigung im Blut ermitteln und noch viele weitere Dinge. Ich bin mir sicher, dass die Apple Watch in zehn Jahren das leisten wird, was Ärzte heute in Routineuntersuchungen bei einem Termin durchführen. Allein die EKG-Funktion hat uns schon aufgezeigt, dass ein iPhone-Zubehör am Handgelenk das Leben unbemerkt retten kann – indem es unbemerkt den Körper bewacht und lieber einmal zu viel als einmal zu wenig warnt.

Wenn Mode über Technik herrscht …

Doch all dies wäre nicht da, wo es ist, wenn wir nicht das Augenmerk auf den persönlichen Geschmack und Ästhetik legen würden. Wir ziehen Dinge nur dann an, wenn sie uns auch zusagen und gefallen. Das betrifft Kleidung und Schmuck. Also Dinge, die wir an uns tragen, permanent sehen oder was andere an uns sehen. Wir erzeugen damit ein Bild, wie wir gesehen und auch erkannt werden möchten. Wir möchten etwas demonstrieren, etwas klarstellen und uns so optisch vielleicht auch verkaufen. Mode kann somit vielleicht auch Illusion sein, doch nicht umsonst heißt es:

“Kleider machen Leute.”

Was für Kleidung gilt, gilt auch für den i-Punkt darauf: Schmuck. Dieser unterstreicht die Modewahl und spielt zwar nicht unbedingt die Hauptrolle, aber dennoch eine wichtige Rolle. Daher sind es oft auch Modenamen, die unser Interesse wecken. Es sind große Namen, die hier den nötigen Eindruck vermitteln. War es vielleicht früher einmal eine Rolex, so ist es heute für einige Generationen mit Sicherheit eine Apple Watch, die im gleichen Stil ein Handgelenk schmückt. Es ist hier nicht nur der Wert, sondern das Ansehen. Und daher ist die Apple Watch Technik mit einem Fashion Style.

Apple behandelt die Apple Watch wie ein Schmuckstück. Zum einen ist dies an der Bezeichnung zu erkennen. Jedes Uhrenmodell trägt nicht einfach eine Zahl der Versionsnummer oder das Erscheinungsjahr als Kennung. Nein. Es sind Serien aus den Zeiten klassischer Modeuhren, welche die Apple Watch begleiten. Es ist somit optisch ganz klar und logisch, dass eine Apple Watch Series 5 neuer und aktueller ist als es eine Apple Watch Series 4 vorgeben mag. Zum anderen ist es das Denken in Kollektionen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – jede Jahreszeit bringt ihre Kollektion mit sich. Der Frühling denkt frisch und bunt. Der Sommer bunt und knallig. Der Herbst gedeckt und charmant. Und der Winter ist eher robust und kühl gehalten. So wie der Griff im Sommer zum T-Shirt und im Winter zum Pullover geht, so wechselt der Griff bei der Apple Watch auch mit der Art des Armbandes mit.

Erst das richtige Armband macht aus der Apple Watch ein Accessoire.

Wie viele Armbänder hat jeder von uns? Und wie oft wechseln wir sie? Wie viele Kombinationen hat jeder von uns schon probiert? Offene Fragen und eure ganz eigene Antwort darauf. Kaum jemand besitzt nur ein Armband für seine Apple Watch. Allein deshalb, weil man auch gerne Abwechslung hat und schätzt. Oder weil man sein optisches Ich nach außen etwas anders auftreten lassen will – weil es Mode ist. Wir tragen nur eine Uhr am Handgelenk. Aber diese in unterschiedlichen Facetten. So macht ein Sportarmband sie zum Sportgerät und ein Lederarmband lässt sie am Abend zum Ausgehen ins Casino korrekt zur Abendgarderobe blinken (⇒LINK). Wie es also die richtigen Schuhe für jeden Anlass gibt, so wechseln wir auch oft schlicht das Armband an der Uhr: Weil es schnell geht und vor allem, weil es geht. Und wenn wir ehrlich sind, dann haben wir in fünf Jahren Apple Watch sicher schon so viel Geld an unterschiedlichen Armbändern ausgegeben, dass wir davon eine Apple Watch oder sogar gleich zwei davon hätten kaufen können.

Mode ist eine Sprache – aber unterschiedlich verstanden und ausgesprochen.

Wenn wir uns heute für eine Apple Watch entscheiden, dann ist es nicht die Ausstattung der Uhr selbst. Es interessiert uns nicht, wie viele Prozessorkerne im Uhrengehäuse arbeiten, wie viel RAM uns zur Verfügung steht und wie viel Speicherplatz verfügbar ist. Höchstens die Verfügbarkeit von LTE oder nicht mag derzeit eine kleine Rolle bei der Entscheidung spielen – aber wahrscheinlich auch eher marginal. Uns interessiert die Optik der Uhr. Ihr Auftreten und zugleich unser Auftreten mit ihr. Wir entscheiden uns daher für ein Material des Uhrengehäuses. Soll es matt wirken, poliert strahlen oder robust wirken? Aluminium, Edelstahl, Titan und Keramik bieten als Materialien diese Auswahl zur richtigen Entscheidung an. Vielleicht ein bisschen wie die Lackfarbe beim Autokauf. Erst danach sind uns die Felgen wichtig – in diesem Fall das Armband der Uhr. Wie möchte man mit der Uhr auftreten? Dezent oder eher auffallend?

Hierfür stehen einem ein breites Spektrum an Farben, Materialien und Verarbeitungsvarianten zur Auswahl. Und wenn wir das Augenmerk ganz markant auf die Modewelt legen, dann ist auch eine Apple Watch mit Hermès-Armband und exklusivem Zifferblatt wählbar. So wie es auch eine Apple Watch mit Nike-Armband und ebenso exklusiven Zifferblätter gibt. Mode bietet also verschiedene Perspektiven und Kenner sehen sie. Wenn wir uns also für eine Apple Watch entscheiden, entscheiden wir uns gar nicht für den Computer an sich, sondern für die Mode und den Fashion Style, die damit ausgedrückt wird. Wo dies beginnt und ausgedrückt wird, sind Funktionen erst dann interessant. Wie könnte man Menschen also in ein paar Jahren besser davon überzeugen, ein Gesundheitsgerät über Tag und Nacht am Handgelenk zu tragen als mit dem Augenmerk auf Mode?

In der Mode geht es um’s Träumen und darüber, andere zum Träumen zu bringen.

∼ Donatella Versace – italienische Modedesignerin ∼

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