Du findest mich auch hier.

3D-Druck wurde nach langen Beobachtungen erst ab 2019 ein Thema bei mir. Den Einstieg machte ich damals mit einem Ender 3 von Creality, über den ich auch schon im Detail berichtete (⇒LINK). Die Vorgehensweise mit dem 3D-Druck ist eine Sache von Try & Error. Keiner kann dir eigentlich wirklich helfen, wenn du ein Problem hast, denn es gilt hier einfach selbst Fehler zu erkennen, zu beheben und daraus zu lernen. Der Ender 3 war dafür wirklich zwei Jahre lang perfekt und ein großes Lehrmittel. Doch seit mehr als einem halben Jahr sieht es in dieser Richtung bei mir etwas professioneller aus. In meiner Werkstatt arbeitet seit dieser Zeit ein CR-6 SE 3D-Drucker von Creality. Dieser Drucker ist mein Arbeitstier und kümmert sich mittlerweile im Doppel um den Lagerbestand meines Shops (⇒LINK).

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CR-6 SE 3D-Drucker von Creality

Wenn man sich meinen 3D-Drucker anschaut, dann bemerkt man Erweiterungen an ihm. So wie er da steht, kauft man ihn sich nicht. Zumindest nicht ganz. Doch dazu gleich mehr. Der CR-6 SE von Creality ist ein sehr guter Start für Neulinge, aber auch spannend für Fortgeschrittene. Ich bin kein Profi, aber ich würde mich als Fortgeschrittener auf höherem Level beschreiben. Mein Ender 3 ging in andere Hände und wird dort weiterhin genutzt.

Ich nutze den CR-6 SE von Creality in seiner Basisausstattung und habe das Projekt über Kickstarter mitfinanziert. Mittlerweile ist er durch den Erfolg aber auch ganz normal im Handel angekommen. Es gibt von ihm auch eine Max-Version. Diese besitzt ein größeres Druckbett von 400 mm x 400 mm und kann auch 400 mm hoch drucken. Der CR-6 SE besitzt eine Druckfläche von 235 mm x 235 mm und kann maximal 200 mm hoch drucken. Das reicht in den meisten Fällen auch aus – zumindest in meinen Anwendungsfällen des 3D-Drucks.

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Das Leveln …

… ist eine Sache, an die man als Neuling wirklich wie ein Kleinkind herangeht. Man macht es, aber man macht dabei etliche Male alles falsch. Das Leveln beschreibt den Abstand zwischen Druckplatte und Druckdüse. Das Druckbett muss dafür auf einer Ebene möglichst immer gleich zur Z-Achse des Druckers und dessen Druckdüse stehen. Wo man früher über Federn und deren Spannverhalten über nur vier Punkte das Druckbett gelevelt hat, übernimmt das der CR-6 SE komplett eigenständig. Dafür schaltet man den 3D-Drucker einfach ein und wählt über sein Touchdisplay den Punkt “Nivellierung”.

Er heizt nun sein Druckbett und die Druckdüse etwas auf. Im Anschluss tastet er 16 Punkte auf dem Glasdruckbett ab und berechnet sich so seine Z-Achse. Er weiß somit ganz genau, wo und wie weit er von der Glasfläche wegsteht, wenn er auf Z 0 fährt. Diesen Wert kann man noch feinjustieren und ich stelle diesen Wert immer von 0.2 auf 0.15. Damit ist er noch einen Tick näher am Druckbett. Genau das sind Dinge, die man zuvor lernen muss und die ich immer falsch machte.

Druck hält nicht? Falsch gelevelt. Druck verschiebt sich? Falsch gelevelt. Unsaubere erste Druckschicht? Falsch gelevelt. Das sind Dinge, die man sich nun vom CR-6 SE von Creality abnehmen lässt. Der Z-Wert stimmt einfach. Man sollte bei der Aufstellung aber immer beachten, dass der 3D-Drucker absolut fest steht und kein wackelnder Tisch als Untersatz dient. Dadurch schwingt der 3D-Drucker bei jeder Achsenbewegung. Ich habe den 3D-Drucker über eine digitale Wasserwaage komplett ins Lot gebracht (so etwas sollte in keiner Werkstatt fehlen) und die Dämpfer auf seiner Unterseite nehmen Bewegungsenergie heraus.

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Weg mit unnötigen Dingen

Eine Schublade sitzt unter dem Druckbett und nimmt alles Werkzeug auf, das man so für den 3D-Druck benötigt. Ein Shadowboard nimmt dabei alles Werkzeug in seiner Kontur auf. Eine Filamentzange, ein kleiner Satz mit Innensechkantschlüsseln, neue Druckdüsen, einen Schraubenschlüssel und ein Spachtel für die Druckplatte finden so ihren Platz in einem Versteck. Am Rande erwähnt: Ich Nutze keinen Schaber, um einen 3D-Druck von der Druckplatte zu heben. Ich lasse die Druckplatte nach dem Druck einfach auskühlen. Das Druckerzeugnis kann dann mit dem kleinen Finger vom Druckbett gehoben werden. So verhindert man Beschädigungen am Druckobjekt durch die Kante des Spachtels.

Das Druckbett besteht aus Glas. Das ganze Druckbett wird durch nur zwei Clips am oberen Teil gehalten. Zwei Fixierarme auf der Vorderseite spannen das Druckbett. Richtig gut, denn so hat man das Druckbett schnell abgenommen, wenn man es mal gründlich reinigen möchte. Zuvor wurden hier immer nur Clips mit einer Federspannung verwendet. Das wirkt mit dem CR-6 SE von Creality schon etwas professioneller.

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Der Filamenteinzug …

… wird über einen wesentlich hochwertigeren Extruder durchgeführt, als man es vielleicht vom Ender 3 noch kennt. Hier ist alles im Extruder aus Metall und nicht aus Kunststoff. Man führt den Filamentstrang durch eine Erkennung des Filaments selbst und erst dann in den Extruder, von wo es dann zur Druckdüse transportiert wird. Die Erkennung ist daher sinnvoll, da der CR-6 SE den Druck pausiert, sollte er kein Filament mehr erkennen. Ist also die Filamentrolle leer, so wird nicht in die Luft gedruckt, sondern pausiert. Die Druckdüse und das Druckbett werden weiterhin beheizt und der Besitzer des 3D-Druckers kann einfach eine neue Filamentrolle einfädeln und den Druck fortsetzen lassen. Hierzu muss man aber etwas vorausschauend sein und ein Ende des Filaments abschätzen können, damit die neue Filamentrolle direkt anknüpfen kann. Ich kaufe mein Filament übrigens nur noch auf Das Filament – eine Filamentproduktion mit Sitz in Deutschland (⇒LINK).

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Der OctoPi

Man kann dem 3D-Drucker eine SD-Speicherkarte im großen Format zufüttern, wodurch er sich die 3D-Druckdateien greift und man so direkt über das Touchdisplay dann die Datei öffnen und den Druck starten kann. Ich nutze hier aber einen OctoPi. Dies ist Raspberry Pi mit einem Betriebssystem und grafischer Oberfläche zur Bedienung von 3D-Druckern. Mehr zu OctoPi lest ihr hier  (⇒LINK).

Ich setze einen Raspberry Pi 4 ein, damit alles schnellstmöglich verarbeitet wird. Der Raspberry Pi arbeitet im Netzwerk und ist mit dem USB-Anschluss des CR-6 SE verbunden. So übernimmt der kleine Einplatinencomputer die Rechenarbeit und leitet es in Echtzeit an den Drucker. Also eine Art Druckerserver. So kann man beispielweise auch direkt im Browser seine Druckdateien auf dem OctoPi über das Netzwerk ablegen. Also etwas anderes möchte ich hier wirklich nicht mehr nutzen. Eine Webcam dient über OctoPi zur Betrachtung des 3D-Drucks aus der Ferne. Auf Wunsch könnt ihr so auch eine Zeitrafferaufnahme anfertigen lassen. Ich nutze an dem CR-6 SE von Creality übrigens diesen Arm für die Kamera (⇒LINK).

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Apple HomeKit und der 3D-Druck

Ich wäre nicht ich, wenn nicht auch hierbei Apple HomeKit mit im Spiel wäre, oder? Natürlich nicht.  3D-Drucker, OctoPi und eine Druckerbeleuchtung sind gleich drei Dinge, die ich für einen erfolgreichen Druck benötige. Alle drei Geräte sind in einem Eve Energy Strip eingesteckt. Dieser besitzt auch einen Überspannungsschutz und ist daher auch der einzige Kandidat, den ich für solche Angelegenheiten empfehlen würde.

Über die HomeKit-Szene “3D-Druck” lasse ich den 3D-Drucker und den OctoPi einschalten. Beide Geräte starten und der OctoPi fährt hoch. Nach etwa drei Minuten ist der OctoPi dann auch schon via Netzwerk erreichbar und ich kann somit die Druckplatte und die Druckdüse aus der Ferne vorheizen. Apple HomeKit erlaubt mir somit das komplette Einschalten und auch Ausschalten des Equipments. Für die Beleuchtung habe ich mir einfach eine LED-Küchenlampe angebracht. Diese bringt genug Licht und steckt als drittes Gerät im Eve Energy Strip. Somit kann ich jederzeit das Gerät “Druckerbeleuchtung” ein- oder ausschalten und habe über die Kamera auch in einer dunklen Werkstatt die Kontrolle über den Druckvorgang.

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OctoPod und die Home-App

Wie eben schon erwähnt, nutze ich einen OctoPi an dem CR-6 SE von Creality und auch Apple HomeKit ist ein Thema. Damit ich vom iPhone und iPad aus den 3D-Druck starten und überwachen kann, nutze ich die App “OctoPod”. Ich war auch bei der Weiterentwicklung dieser App schon ein wenig beteiligt und konnte so einige kleine Aspekte und Verbesserungen umsetzen lassen. Die App-Entwickler leisten hier echt gute Arbeit. Über OctoPod habe ich auch gesondert berichtet (⇒LINK).

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Preis: Kostenlos

Mit der Home-App schalte ich mir alles immer aus der Ferne über eine Szene ein. Dann warte ich einen Augenblick, öffne OctoPod auf dem iPhone oder iPad und heize mir aus der Ferne das Druckbett und die Druckdüse auf. Wenn ich in meiner Werkstatt angekommen bin, ist alles schon bereit. Nun gilt es nur noch das Druckbett mit Brennspiritus abzuziehen und auch die Druckdüse damit kurz zu reinigen. So wird die erste Schicht immer sauber gedruckt und das ist ein kleiner Tipp von mir am Rande. Das Druckbett muss immer staubfrei und vor allem fettfrei sein. Dann hält jeder Druck – egal ob PLA oder PETG. Ich drucke zu 90% übrigens nur PLA. Möchtet ihr euren 3D-Drucker via OctoPrint auch aus der Fern steuern und überwachen können, dann schaut euch mal meinen Beitrag zu OctoEverywhere an (⇒LINK).

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Keine gewöhnliche Filamentbeförderung

Ich habe den Filamenthalter am CR-6 SE abgebaut und durch einen kugelgelagerten Filamentständer ersetzt. Den Ständer habe ich selbst gedruckt und dann die Kugellager verbaut. Dieses Projekt habe ich vom Kollegen Philipp und dessen YouTube-Kanal. Sein Video zu diesem Filamentständer verlinke ich euch an dieser Stelle (⇒LINK). Die Filamentrolle, egal ob es eine kleine oder auch große Rolle ist, liegt auf der Rolle und wird butterweich vom Extruder gezogen. Dadurch wird das Filament immer sauber gezogen, aber auch zurückgeschoben. Das sind die kleinen Tricks, die auch in der Praxis zählen und sich am 3D-Druck bemerkbar machen. Durch diesen Ständer gibt es nämlich keine punktuelle Gewichtsverlagerung mehr und der Filamentstrang liegt immer mit der gleichen Kraft im Extruder an.

Mein Fazit über den CR-6 SE von Creality

Ich drucke nun seit mehr als einem halben Jahr mit dem CR-6 SE von Creality und bin sehr zufrieden. Ich machte damit allerdings Dinge durch, die ihr nicht mehr mitmachen müsst. Zum Beispiel Beta-Firmware und solche Dinge. Ihr startet direkt mit einer ausgereiften Firmware. Auch spricht euer Modell dadurch auch direkt Deutsch. Bei mir war Englisch der Standard, da ich kein Chinesisch spreche. Ging aber auch. Die Verarbeitung ist erstklassig und man hat hier all das besser gemacht, was die Modderszene des Ender 3 die letzten Jahre selbst verbessert hat.

Achja, der 3D-Drucker ist kein Bausatz mehr, sondern besteht nur aus zwei großen Teilen, welche ihr zusammensteckt, verschraubt und die Kabel ansteckt. Der Aufbau ist in 10 Minuten erledigt. Den Ender 3 baute ich damals drei Stunden lang auf. Der CR-6 SE hat flüsterleise Treiber. Dadurch hört man beim Druck nur Lüfter für die Bauteilkühlung. Man hört aber keine Verfahrwege mehr. Das macht den 3D-Drucker zu einem sehr ruhigen Arbeitnehmer. Eine blaue LED kann ein- oder ausgeschaltet werden und beleuchtet somit direkt die Druckdüse. So kann man den ersten Layer ganz genau beobachten. Ich würde heute keinem Neuling mehr einen Ender 3 empfehlen, wirklich nicht. Klar lernt man manuell direkt aus den Fehlern und kennt später somit die Ursachen. Aber man kann sich all dies auch einfach sparen und mit dem CR-6 SE beginnen. Dadurch macht der Einstieg auch direkt mehr Spaß, da der Frust von Try & Error wegfällt. Creality ist seit Jahren ein sehr großer Mitspieler im Markt der 3D-Drucker und mit dem CR-6 SE haben sie ein echt gutes Gerät abgeliefert.

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