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Die Apple Watch hängt nun schon seit mehr als 5 Jahren am Handgelenk. Hier hat sie eine Entwicklung durchgemacht, die wir zuvor nur am iPhone fast identisch beobachten konnten. Seit längerer Zeit ist sie nun auch in der Lage via LTE mit Mobilfunknetzwerken sprechen zu können. Mobilfunk in der Apple Watch? Hat das alles einen Sinn? Oder ist es eher Unsinn?

Mobilfunk-in-der-Apple-Watch-Sinn-Unsinn-scaled Mobilfunk in der Apple Watch: Sinn? Unsinn?

Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.

 

Kolumnen-Podcast-Apple-Podcast-App-Badge-2022 Mobilfunk in der Apple Watch: Sinn? Unsinn?

Kolumnen-Podcast-Spotify-Badge-2022 Mobilfunk in der Apple Watch: Sinn? Unsinn?

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Drei Schritte zurück

Bevor wir diese Frage überhaupt wirklich beantworten können, müssen wir drei Schritte zurückgehen. Beginnen wir doch also nicht bei der Apple Watch und auch nicht bei dem iPhone. Beginnen wir vor alle dem. Zu diesem Zeitpunkt nutzten wir kein Smartphone und das Internet war nicht in der Hosentasche präsent. Der heimische Computer war der Zugang zu allen Angelegenheiten, die man mit dem Internet umsetzte. Das Mobiltelefon war somit nur ein Telefon für unterwegs und die SMS noch in ihrer goldenen Zeit.

Wenn wir also zu unserem Handy griffen, dann war es schlicht für eine Kurznachricht oder einen schnellen Anruf. Erst später war WAP ein Thema: Der Beginn des mobilen Internets und der Beginn einer Verschuldung im kb-Bereich. Jedes Kilobyte wurde gefühlt einzeln abgerechnet und der Aufbau verlief nur schleppend. WAP war also mehr eine Spielerei, als dass es in der Praxis wirklich einen Endnutzen hatte. Dennoch nutzten es einige regelmäßig.

Ein Schritt vor

Mit dem iPhone wurde das mobile Internet erstmals interessanter, auch wenn wir erst mit dem iPhone 3G wirklich brauchbares, mobiles Internet nutzen konnten. 3G war erstmals nutzbar und vollzog erstmals einen schnellen Seitenaufbau von Webseiten oder machte Web-Apps überhaupt erst wirklich nutzbar. Doch erst LTE machte viele Jahr später das mobile Internet zu dem, was wir heute unterwegs kennen. 50 MBit oder mehr ließen mobile Aufgaben und Funktionen erstmals flott und durchgängig stabil durchführen. Heute ist LTE der Standard und 3G steht vor seiner Abschaltung. Klar, denn 5G steht in seinen Startlöchern und wird LTE in den nächsten fünf bis zehn Jahren vergessen lassen.

Und noch ein Fuß vor den anderen

Und hier kommt die Apple Watch in die Runde. Mit ihrer 3. Generation, der Series 3, erlaubte sie erstmals auch das eigenständige Nutzen einer Mobilfunkverbindung. Damit wurde sie einen Schritt autarker, auch  wenn sie weiterhin an das iPhone gebunden ist. Erst die Apple Watch Series 6 zeigte klarer auf (⇒LINK), dass die Apple Watch immer mehr auf dem einstigen Weg des iPhones ist und sich symbolisch betrachtet von der Kabelverbindung zu iTunes trennt. So wie das iPhone heute also ohne Mac/PC mit iTunes auskommt, kommt die Apple Watch langsam immer mehr ohne iPhone aus. Doch muss sie das? Und wie sinnvoll ist eine Mobilfunknutzung mit der Apple Watch?

Mobilfunk macht überall dort Sinn, …

… wo kein WLAN-Netzwerk in Reichweite ist. Das Spiel kennen wir vom iPhone und iPad. Daher nutzen auch viele ein iPad mit SIM-Karte, um mobil damit agieren zu können. Nur der Mac setzt hier (noch) auf seine Verbindung zu einem WLAN-Netzwerk oder bedient sich eines persönlichen Hotspots von iPhone oder iPad. Doch auch hier wird sich in nächster Zeit noch etwas mehr verändern – dazu in einer anderen Kolumne mehr. Die Apple Watch nutzte für den Internetzugang immer den Mobilfunk des iPhones über Bluetooth.

Das ist auch heute noch so, wenn iPhone und Apple Watch gemeinsam unterwegs sind. Selbst zu Hause sprechen iPhone und Apple Watch über Bluetooth miteinander und dank Bluetooth 5.0 geht hier mittlerweile mehr, als es noch zu Zeiten der Series 0, Series 1 und Series 2 war. Kennen iPhone und Apple Watch ein gemeinsames WLAN-Netzwerk, haben beide Zugriff auf dieses. Falls sich iPhone und Apple Watch nicht via Bluetooth sehen, so wird die Kommunikation zwischen den beiden über das selbige WLAN-Netzwerk umgesetzt.

Schritt 1 der Autarkie

Mittlerweile ist es aber seit längerer Zeit so, dass die Apple Watch auch ganz eigenständig mit dem WLAN-Netzwerk agieren kann. Am anderen Ende ist somit kein iPhone mehr. Ist man also mit der Apple Watch unterwegs und kennt diese WLAN-Netzwerke, welche auch das iPhone kennt, so verbindet es sich mit diesen eigenständig. Eine Apple Watch, welche ohne iPhone unterwegs ist, kann somit auch mit Hilfe von WLAN-Netzwerken iMessages, E-Mails und Co. empfangen. Ebenfalls kann sie so auch Musik via Apple Music und neuerdings auch via Spotify streamen. Auch die Bedienung eines Apple HomeKit-Zuhauses ist somit steuerbar. In diesen Fällen kommt die Apple Watch komplett ohne iPhone zurecht und kann, wenn man sich nur auf gewisse Dinge und Funktionen fokussiert, den ganzen Tag ohne iPhone auskommen und mitgenommen werden.

Schritt 2 der Autarkie

Doch erst der Mobilfunk ermöglicht ihr noch mehr autarkes Handeln. Durch eine verbaute und aktivierte eSIM kann die Apple Watch, sofern es ein Modell mit Cellular ist, eigenständig mit dem Mobilfunknetz sprechen. Das erlaubt ihr an jedem Ort zu handeln. Über eine Mobilfunkverbindung kann somit die Kommunikation via iMessage, FaceTime Audio und per E-Mail durchgeführt werden. Auch ein Anruf, der ansonsten auf dem iPhone ankommen würde, landet auf der Apple Watch. Liegt ein iPhone somit zu Hause und ist eine Apple Watch eigenständig im Mobilfunknetz unterwegs, werden gewisse Dinge einfach an sie weitergeleitet. Doch welchen Sinn ergibt das alles?

Apple Watch und Mobilfunk? Sinn? Unsinn?

Es ergibt den Sinn, dass die Apple Watch sich durch all diese jährlichen Schritte in ihrem Gesamtbild immer mehr zu einem unabhängigen Computer am Handgelenk formt. Sie kann ohne iPhone getragen und aufgeladen werden, sie kommuniziert eigenständig mit WLAN- und Mobilfunknetzen und rückt ihre ganz eigenen Funktionen damit in den Fokus. Nicht umsonst kann eine Apple Watch unter watchOS 7 auch für einen reinen Kindermodus eingerichtet werden und ist somit für Kinder der erste Schritt in Sachen mobiler Computertechnik. Eltern können dadurch die Aktivität, aber auch die Konnektivität der Kinder überwachen. Sie wissen, wo sie sind und wann und können sie mit Hilfe von iMessage und Anrufen jederzeit erreichen. Die Apple Watch ist eine Sache, die man, wenn man sich dafür entscheidet, jeden Tag am Handgelenk trägt. Wer ein iPhone zu Hause lässt und eine Apple Watch trägt, dessen An- und Abwesenheit wird in Bezug auf Apple HomeKit-Automationen über die Apple Watch erkannt und umgesetzt. Und auch kann die Apple Watch komplett eigenständig ein Apple HomeKit-Haus steuern – auch alleine und unterwegs via Mobilfunk.

Jeder entscheidet ganz alleine, …

… ob die Funktion und der Nutzen einer Mobilfunkverbindung bei der Apple Watch Sinn ergibt. Wenn ihr mit dem Hund in den Wald geht, dann bleibt das iPhone zu Hause. Die Apple Watch streamt mit Podcastepisoden und Musik via Apple Music eigenständig an die AirPods Pro in den Ohren. Und fehlt hier eine Episode oder ein Musiktitel, dann lädt sie dies via LTE einfach eigenständig nach – wie es ein iPhone auch tun würde. Es gibt Situationen, in denen ist ein iPhone einfach nicht präsent. Genau hier greift eine autarke Apple Watch mit Hilfe einer Mobilfunkverbindung. In meinen Augen müsste Apple hier allerdings noch mehr erlauben. Bisher lässt sich eine Apple Watch nur mit Mobilfunk nutzen, wenn sie über den gleichen Mobilfunkvertrag des iPhones aktiviert und genutzt wird. Auch sind nur einige Mobilfunkanbieter bisher in der Lage eine Apple Watch mit eSIM-Funktionalität aktivieren zu dürfen. Doch wir kennen die Entwicklung und wenn die Apple Watch die gleichen Schritte wie die des iPhones macht, wird sich auch diese Sache ganz schnell ändern.

Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.

∼ Max Frisch – Schweizer Schriftsteller ∼

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