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Anschlusswechsel haben wir schon einige hinter uns, oder? Der Dockconnector ist ein alter Bekannter, der durch den Lightninganschluss abgelöst wurde und bis heute noch im iPhone und auch in gewissen iPad-Modellen zu finden ist. Doch das iPad ist hier in den meisten Teilen schon zu USB-C weitergewandert – was ich sehr begrüße und schätze. Nur das iPhone ist während dieser Zeit auf das drahtlose Lademuster gewechselt und landet daher bei den meisten auf einem kabellosem Ladegerät. Doch MagSafe ist zurück und möchte nun das iPhone gerne überreden. Wie sinnvoll kann das sein?

MagSafe-fuer-das-iPhone-scaled MagSafe für das iPhone

Diese Kolumne ist auch als Podcast verfügbar.

Podcast_Badge_Transparent MagSafe für das iPhone

Einstecken und loslegen!

So ein Stecker ist eigentlich eine feine Sache. Zumindest, wenn man ihn richtig herum eingesteckt hat und nicht fummelig in den Port stecken muss. Ein Gruß an den HDMI-Stecker und dessen Port hinter einem Flachbildfernseher. Doch sei es drum, denn Lightning hat es nach dem Dockconnector beim iPhone und auch den damaligen iPod-Modellen endlich richtig gemacht und die Frage nach dem “Richtig herum” ein für alle mal beantwortet. Einstecken und loslegen. Egal, ob Strom oder Daten – der Lightningstecker löste viele Probleme auf einmal.

USB-C als Lightningersatz?

So manch einer träumt von einem iPhone mit USB-C-Anschluss. Ja, auch ich tat das mal eine Zeit lang (⇒LINK). Bis ich begriffen habe, dass es keine Probleme lösen würde. Klar, USB-C wäre als Industriestandard nett, aber wären wir mit einem Steckerwechsel wirklich weiter? Vor allem, weil fünf Jahre später danach vielleicht schon der nächste Steckertyp hinter der Mauerkante hervorschielt? Das iPad reiht sich als “Computer” gut in die Reihe ein, indem es auf USB-C setzt. Als ernsthafter Computerersatz muss es das auch und das iPad Air geht hier zum Glück nun denselben Weg.

Mit nur einem USB-C ist man an solch einem Tabletcomputer nun definitiv weiter in der Computerwelt angekommen als es zuvor mit einem Lightninganschluss der Fall war. Externe Speichermedien, Mikrofone und Co. werden hier gerade nickend zustimmen. Der Mac hat als ernsthafterer Computer hier schon mehr mitgemacht. Er setzte einst so viel auf FireWire, welcher schon lange mit dem iPod starb. Auch USB-A und all die Spezifikationen dahinter erlebte er und verwarf diese Gebiete wieder. Und für den Stromanschluss musste, wie auch schon der Dockconnector, ein alter Bekannter weichen.

Die Rede ist von MagSafe!

MagSafe ist dem Kenner eigentlich noch vom Mac in Erinnerung. MagSafe Generation 1 war ein relativ dünner Aluminiumzylinder, der auf einer abgeflachten Ecke Pins erkennen lies. Diese flache Seite war mit Magneten bestückt. Dadurch konnte man den Stecker am dazugehörigen Port magnetisch anbringen. Das war einfach und für jeden verständlich. Vor allem zeigte Steve Jobs damals den großen Vorteil auf, dass ein MagSafe-Kabel einfach vom Gerät abfällt und nicht das angeschlossene MacBook mit vom Tisch zieht, sollte man einmal unachtsam mit einem Fuß im Ladekabel hängen bleiben. Na, wie viele MacBook-Modelle mit USB-C-Kabel am Stromanschluss habt ihr auf diese Weise schon fast vom Couchtisch geworfen?

MagSafe Generation 2 …

… sollte alles ein wenig besser machen. Das Kabel des Anschlusses ging nun seitlich vom Gerät weg und nicht mehr nach hinten. Das erlaubt das Anbringen auf eine etwas einfachere Art. Es war kein Gefummel mehr, sondern einfach ein wohltuender Klick, wenn MagSafe-Kabel und MacBook sich trafen. USB-C löste MagSafe 2015 in der MacBook-Sparte ab. Es war klar, dass der Mac sich ändern musste und auch der MagSafe-Anschluss hier nicht lange weiterleben würde. Doch das gezielte Laden über eine magnetische Ausrichtung hatte einfach seinen Charme und Apple hat dies, was ein Glück, nicht ganz vergessen.

Magnete ohne Ende

Wisst ihr eigentlich, wie viele Magnete in euren Apple-Produkten stecken? Etliche. Viele davon werden für Hardwarefunktionen genutzt. Ein iPad Pro hat etliche Magnete verbaut, damit es ein Smart Cover, Smart Keyboard oder Magic Keyboard in korrekter Ausrichtung annehmen und halten kann. Es gibt kein falsch herum – wie beim Lightning- und USB-C-Stecker. Magnete helfen also unsichtbar. Wir erinnern uns nochmals an den wohltuenden Klick zwischen MagSafe-Kabel und MacBook aus alten Zeiten. Was tot ist, kann niemals sterben. Sagte man dies nicht in einer bekannten Serie? Und es stimmt. MagSafe ist tot und lebt dennoch.

MagSafe for iPhone

Was macht der Lightningport am iPhone bei den meisten Nutzern noch groß? Genau, er lädt das Gerät auf. Seit dem iPhone X ist aber klar, dass ein großer Teil der Nutzer ihr iPhone drahtlos aufladen. Der Markt an drahtlosen Ladepads ist seit dieser Zeit schier explodiert. Allerdings ist es wirklich so, dass das iPhone sehr genau aufgelegt werden muss, damit das drahtlose Laden effizient abläuft. Zwei Kupferspulen müssen am besten exakt übereinander liegen, damit der Energiefluss am effizientesten ist. Das ist schwer, denn man sieht die Ausrichtung schlicht nicht. Erkennt man, dass das iPhone lädt, stimmt einen das schon zufrieden. Auch wenn in Wirklichkeit vielleicht gerade so noch ein Kontakt zwischen den zwei Spulen besteht. Ein langsames Laden und ein hoher Energieverlust sind das Resultat. So manches iPhone ist am Morgen nicht aufgeladen, weil es über Nacht nicht richtig auflag.

Wie wäre es mit Magneten zur Ausrichtung?

Dachte sich wahrscheinlich auch Apple, die dem iPhone sowieso bisher nur 7,5 Watt über das drahtlose Aufladen des Qi-Standards erlaubten. Das Zauberwort heißt “MagSafe” und dieses verzaubert auch das iPhone nun ein wenig mit Macgeschichte. MagSafe beschreibt es selbst schon – magnetische Sicherheit. Was beim Mac funktionierte, funktioniert nun mal auch in anderen Gebieten. Der Apple Pencil 2 hält dank Magneten in korrekter Ausrichtung auf der iPad-Kante und lädt sich hier auf. Künftig spielt das iPhone hier ebenfalls mit. Das neue MagSafe-Kabel für das iPhone orientiert sich an der Funktionsweise zwischen MagSafe aus der alten Mac-Reihe und dem Ladekabel der Apple Watch. Das Ladekabel der Apple Watch nutzt einen mittig platzierten Magneten, um sich mittig an der Rückseite der Apple Watch auszurichten und so einen optimalen Energiefluss zu gewährleisten. Auch dadurch kann die Apple Watch Series 6 nun zum Beispiel 20 % schneller laden, weil die Positionierung alleine es schon erlaubt. Das iPhone hat sich das Ganze nun etwas abgeschaut und macht es nach.

Punktgenau!

Eine dünne Scheibe umrandet mit Magneten bildet das MagSafe-Ladekabel für das iPhone. Am Ende des Kabels befindet sich ein USB-C-Stecker. Damit man ein iPhone ideal laden kann, braucht es ein Netzteil mit einer Leistung von mindestens 18 Watt. Nur dann sind die neuen 15 Watt drin, die das iPhone via MagSafe drahtlos aufnehmen kann. Schaut man sich die Zahlen genau an, so braucht es an sich kein Fast Charging via Lightning mehr, da MagSafe am iPhone nun auch eine schnelle Lademöglichkeit bietet, ohne einen Port nutzen zu müssen. Das erlaubt ganz neue Denkweisen, die einen Port noch obsoleter machen.

Wir brauchen den Lightningport am iPhone wirklich nicht mehr. Was meinen wir oft nur. Ja, CarPlay ist noch so eine Sache, da nicht jeder Wireless CarPlay im Auto besitzt. Apple könnte hierfür aber eine offizielle Lösung anbieten und mit einem Adapter aus kabelgebundenem CarPlay einfach Wireless CarPlay machen. Ich tue dies schon länger (⇒LINK). Damit wäre das Kabelproblem auch im Auto verschwunden. Und wahrscheinlich stehen schon Zubehörbuden Schlange, um MagSafe-Zubehör für das Auto zu schustern.

Der Lightningport ist schlicht nur noch zum Aufladen da …

… und auch das Wiederherstellen des Gerätes ist kein Argument mehr, um noch 10 Jahre auf einen Port setzen zu müssen. MagSafe kann am iPhone derzeit nur zum Laden eingesetzt werden. Ich bin mir aber sicher, dass Apple hier schon den Weg eingeschlagen hat, dass MagSafe auch bald Daten übertragen kann. Denn unter dem im iPhone verbauten Magnetring ist noch ein einzelner Magnet verbaut. Dieser hat noch keine Funktion. Man kann sich aber denken, dass er zur noch exakteren Ausrichtung wichtig wird. Bisher kann man das MagSafe-Kabel in jeder Orientierung an die iPhone-Rückseite anlehnen. Weiteres MagSafe-Zubehör könnte durch den zusätzlichen Magneten dann in eine ganz exakte Ausrichtung gebracht werden. Vielleicht auch Kamerazubehör.

2020 lernte das iPhone mit MagSafe das schnellere und drahtlose Laden kennen. Zeitgleich öffnete es damit einen neuen Teil des Ökosystems, um bald noch mehr Ladezubehör in dieser Richtung an unterschiedlichen Orten nutzen zu können. 2020 kam MagSafe und spätestens 2022 fliegt die Lightningbuchse aus dem iPhone heraus. Damit hätte Apple bei der Präsentation des iPhone 5 2012 dann auch Recht behalten, als man meinte, dass Lightning der neue Standard für die nächsten 10 Jahre sei.

Und wo ich gerade so drüber nachdenke:
„MagSafe for iPad“ klingt interessant.

Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten.

∼ William Shakespeare – englischer Dichter und Schauspieler ∼

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