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Wenn wir uns die Apple Watch und all ihre Sensorik etwas genauer betrachten, dann erkennen wir Dinge, die man nicht sieht. Wir sprechen hier von unsichtbaren Bewegungsmustern. Dieses Thema sprach ich in einer anderen Kolumne schon im Detail an (⇒LINK). Auch wenn diese unsichtbar sind, so sieht man den Effekt dahinter. Es sind Funktionen im Alltag. Und eine davon ist das Händewaschen mit der Apple Watch.

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Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.

 

Kolumnen-Podcast-Apple-Podcast-App-Badge-2022 Händewaschen mit der Apple Watch

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Ich sehe was, was du nicht siehst

Die Apple Watch erkennt, analysiert und entscheidet anhand vielerlei Sensorik. Wenn wir uns auf die Series 0 zurückbesinnen, dann war das Messen des Pulses schon der erste Schritt zu dem heute sensorgeballten Computer am Handgelenk. Aktuell kann die Apple Watch neben dem Puls auch den Blutsauerstoff messen. Ebenfalls ist sie in der Lage ein EKG durchzuführen und so eine Herzrhythmusstörung frühzeitig zu erkennen. Via GPS, einer Pulsmessung und der Erkennung von Aktivität weiß sie, wie viele Trainingsminuten wir bei einem Sportintervall erreicht haben und welche genaue Strecke wir dabei zurückgelegt haben. Wenn wir schlafen gehen, erkennt die Apple Watch anhand von Sensorik die Schlafphasen und kann anhand von Bewegungen und einer Pulsmessung auch die tiefen und weniger tiefen Schlafphasen erkennen und aufzeichnen. Was kaum einer weiß: Die Apple Watch misst auch in der Nacht den Blutsauerstoff, wenn man sehr ruhig und korrekt ausgerichtet liegt. Und was auch kaum einer weiß: Die Apple Watch weiß, wann sie im direkten Tageslicht unterwegs war und wann nicht. Das sind viele Eigenschaften, die wir schätzen, aber oftmals nicht direkt sehen.

Das Verbauen von Sensorik in einer Uhr ist die eine Sache

Das Nutzen der einzelnen Möglichkeiten und das Verknüpfen dieser Eigenschaften zu neuen Möglichkeiten ist eine andere Sache. So kombiniert Apple schon seit Jahren die Hardware mit der Software und erlaubt dadurch plötzlich neue Dinge. Mit watchOS 7 wurde somit jeder kompatiblen Apple Watch ein Feature zum Händewaschen nachgeliefert. Ein Feature, welches in einer Pandemie, aber auch außerhalb einer solchen, eine Rolle spielt. Das korrekte Händewaschen – mittlerweile auch die Häufigkeit des Händewaschens über Tag verteilt – ist inzwischen eine neue Routine geworden. Wir wissen alle, dass wir uns vor dem Essen die Hände waschen sollen, aber tun wir dies auch? Ganz ehrlich? Nein – nicht immer.

Hilfe an der Hand

Die Apple Watch hat mit dem Händewaschen-Feature eine neue Funktion parat, die den Träger in dieser Sache unterstützt. Und so unscheinbar das alles wirkt, so faszinierend ist der ganze technische Hintergrund dabei. Wenn wir das Wasser am Wasserhahn aufdrehen, etwas Seife zur Hand nehmen und beginnen die Hände zu waschen, dann beginnt in der Apple Watch ein bestimmter Prozess des lokalen, maschinellen Lernens. Zum einen erkennt die Apple Watch Geräusche. Dadurch kann sie das Rauschen von Wasser erkennen, was ihr bei der Entscheidung für bestimmte Funktionen hilft. Wenn jetzt noch das Bewegen der Hände hinzukommt, ist die Abwägung ausgelöst. Wenn wir uns die Hände waschen, dann bewegen wir diese dabei in einer ganz bestimmten Art. Die Apple Watch erkennt somit das Bewegungsmuster und auch das Rauschen des Wassers. Durch diese Kombination weiß sie, dass gerade die Hände gewaschen werden. Ein kleines Antippen am Handgelenk und ein gestarteter Timer von 20 Sekunden sind nun zu bemerken.

Die Zeit läuft

Waschen wir nun exakt für diese Timerzeit die Hände, läuft der Timer auch ab. Dabei kontrolliert die Apple Watch aber permanent, ob und wie wir die Hände waschen. So wird für den gesamten Timerintervall das Rauschen des Wassers und das Bewegungsmuster der Hände kontrolliert. Stoppen wir während des Timers die Bewegung, bleibt der Timer stehen. Er zählt weiter, sobald wir auch weiterhin die Hände bewegen und diese waschen. Es ist also maschinelles Lernen und wir entscheiden darüber, ob und wie wir etwas davon für uns zu Nutze machen. Anhand dieser kleinen Hilfe waschen wir uns somit die Hände lange genug, um Bakterien und Viren von den Händen zu spülen. Das mag vielleicht nach Spielerei klingen, ist medizinisch aber belegbar und daher eine wichtige Sache in unserem Alltag.

Analyse und Feedback

Es kann vorkommen, dass beim Händewaschen etwas schief lief. Nein, nicht dass keine frischen und trockenen Handtücher bereit lagen, sondern dass wir die Hände nur kurz abgespült haben und keinen kompletten Waschvorgang der Hände vornehmen wollten. Hier bittet die Apple Watch um Feedback. Das kann man machen – muss man aber nicht. Die Apple Watch fragt in diesem Fall nach, was passiert ist. In diesen Fällen kann man als Auswahl wählen, dass man die Hände allein schon 20 Sekunden eingeseift, sie nur kurz abgespült oder gerade gar nicht gewaschen hat. In all diesen Punkten hilft man Apple mit der Analyse dieser Eigenschaft. Man kann somit anonym derartige Bewegungsmuster verständlicher machen. Nicht jeder wäscht die Hände im gleichen Stil und nicht jeder hat somit die gleichen Bewegungsmuster währenddessen. Man kann die Apple Watch somit für künftige Softwareupdates beim Erkennen und Analysieren des Händewaschens unterstützen und verbessern.

An die eigene Nase greifen

Manch einer belächelt dieses Feature. Klar, ich zu Beginn auch. Im Alltag aber konsequent eingesetzt und technisch beleuchtet, ist es ein Feature, das einem ein wenig hilft. Wir wissen aus dem Gefühl heraus nicht, wie lange 20 Sekunden andauern und ob wir die Hände wirklich lange und gründlich genug gewaschen haben. Wir wussten auch nie, wie lange drei Minuten sind, in denen wir uns gründlich die Zähne putzen sollten. Erst elektrische Zahnbürsten mit Intervall haben uns gelehrt, wie lange drei Minuten sein können und dass die Zähne erst dann auch wirklich richtig geputzt sind.

Sinn? Unsinn?

Das Händewaschen mit der Apple Watch ist eine sehr kleine Sache mit einem sehr großen Effekt dahinter. Im Prinzip wie alle Funktionen, die über die Sensorik der Apple Watch und die Verknüpfung dazwischen entstehen. Auch das Erkennen eines Sturzes in Kombination mit Alarmieren eines Rettungsdienstes sollte an dieser Stelle kurz angeschnitten werden und zeigt auf, dass unsichtbare Bewegungsmuster an etlichen Punkten auftreten. Manche sind auch hörbar. So alarmiert unser Computer am Handgelenk auch, wenn man sich für zu lange Zeit zu hohem Lärm aussetzt. Wir nehmen Dinge zwar im Alltag wahr, aber oft zu unbewusst und dies vor allem auf Dauer. Von daher ist die Apple Watch schon lange keine einfache Armbanduhr mehr, sondern ein Helfer im Alltag.

Der kluge Mann baut vor.

∼ Friedrich Schiller – deutscher Schriftsteller ∼

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