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Nachdem ich mich in der letzten Kolumne über die Zukunft des iMac bzw. iMac Pro ausgelassen habe (⇒LINK), werde ich dieses Mal ein wenig über den HomePod reden. Der HomePod wurde vor Kurzem zwei Jahre alt und in dieser Zeit passierte relativ wenig an ihm. Zwar erhielt er das ein oder andere Softwareupdate, doch hardwaretechnisch gab es keine Änderungen. Wie könnte also die Zukunft des HomePod aussehen?

Die_Zukunft_des_HomePod_Kolumne_HomeKit_Apple_Router_Smart_Speaker_Lautsprecher_Music_Zelda_Artikellbild-scaled Die Zukunft des HomePod

Diese Kolumne ist auch als Podcast verfügbar.

Podcast_Badge_Transparent Die Zukunft des HomePod

Bass! Wir brauchen Bass!

Der HomePod erlebte sein Debüt im Jahr 2018. Die Ankündigung war recht groß, denn der HomePod rückte als smarter Lautsprecher vor allem Apple Music ins Rampenlicht. Technisch betrachtet ist der HomePod ein kleines Meisterwerk seiner Klasse und wenige wissen, dass Apple weltweit betrachtet die meisten Lautsprecher verbaut. In jedem iPhone, iPad, Mac und sogar der Apple Watch sitzen Lautsprecher – mal klein, mal groß. Angepasst an die Gerätegröße und dafür optimiert, werden Lautsprecher in diesen Bereichen immer besser. Wir erinnern uns sicher noch alle an sehr blechern klingende Lautsprecher aus alten Zeiten. Mobile Geräte von Apple sind daran in die letzten Jahr enorm gewachsen – vor allem das iPad Pro macht hier groß was her und beschallt einen ganzen Raum.

Doch ich schweife ab, denn es soll um den HomePod gehen. Der smarte Lautsprecher besitzt intern einen Ring aus sieben Hochtönern, von denen jeder seinen eigenen Verstärker besitzt. Das hört man vor allem dann, wenn man den HomePod mal richtig aufdreht. Allerdings fehlt es dem Gerät bis heute an einer Equalizereinstellung, denn der Ton ist durchgehend sehr basslastig ausbalanciert. Nicht der Geschmack von jedem Audiophilen und vor allem nicht von den Nachbarn nebenan, wenn die Gläser in der Vitrine vibrieren.

Hey Siri!

Der HomePod nennt sich daher smarter Lautsprecher, weil er auf eine smarte Bedienung setzte. Im Klartext bedeutet das, dass Siri im HomePod integriert ist und sich über das Triggerwort “Hey Siri” ansprechen lässt. Das ist in diesem Punkt wichtig, weil der HomePod schon durch seinen Namen eine ganz bestimmte Funktionsrichtung aufzeigt. “Home” steht für die Integration in Apple HomeKit und “Pod” drückt die musikalische Ebene aus alten iPod-Zeiten auf. Der Name “HomePod” ist daher kein Zufall. Siri nimmt Sprachbefehle an und gibt akustisch auch Antwort auf eine Frage oder einen Befehl. Das mag mal besser und mal schlechter funktionieren und doch ist sie hierüber der perfekte Assistent in einem SmartHome – vor allem was Datenschutz angeht.

Der HomePod und sein Triggerwort sind hochkomplex angelegt. In einem Grundrauschen hört der HomePod nach einer ganz bestimmten Tonlage heraus, ob ein “Hey Siri” gesprochen wurde und zugleich wie laut es gesprochen wurde. Nach diesem Algorithmus, der komplett lokal arbeitet, wird dann die Siri-Funktion aktiviert oder auch nicht. Andere smarte Lautsprecher, und das wissen wir mittlerweile, hören durchweg in einem normalen Audiomitschnitt zu und analysieren daraus ihr Triggerwort – “Alexa” oder “Okay, Google”. Die Konstruktion hinter dieser Erkennung ist so komplex, dass das Siri-Team die gesamte Dokumentation dazu offenlegt und auch erklärt. Es ist so komplex, dass selbst ich da nicht technisch alles zu 100% verstehe. Wer mehr drüber erfahren möchte, darf sich dort mal einlesen (⇒LINK).

Apple HomeKit – der unsichtbare Hub

Einige nutzen ihn dafür, andere wissen nicht, dass er es ist oder kann. Der HomePod ist ein HomeKit-Hub. Im Netzwerk eingebunden fungiert er als Tor und Zentrale zum eigenen SmartHome. Er kümmert sich um angelegte Automationen und ermöglicht die Fernsteuerung des Apple HomeKit Zuhause, wenn man nicht zu Hause ist. So arbeitet er nicht nur zu Hause via Siri mit dem Nutzer zusammen, sondern auch unsichtbar im Hintergrund. Hierfür funkt er auch noch Bluetooth 5.0 und spricht so auch lokale HomeKit-Hardware auf diesem Wege an.

Und als wäre dies nicht genug, kann er auch Multiroomaudio ermöglichen. Einmal, wenn er einzeln in Räumen verteilt ist, aber auch als gekoppeltes Stereopaar vor dem Fernseher. Dank AirPlay 2 kann ein HomePod so einmal selbst als Lautsprecher für iPhone, iPad, Mac und Co. dienen, aber auch selbst seinen Audiostream an andere AirPlay 2 Lautsprecher teilen – und das auf Wunsch mit einem Siri-Sprachbefehl. Apple HomeKit ist somit der überzeugendste Grund, weshalb man sich einen HomePod anschaffen und nutzen sollte. Doch viele nutzen ihn schlicht nur als Lautspecher, um Musik und Podcasts zu hören. Und das ist okay. Aber … das zeigt nicht die Zukunft des HomePod auf. Noch lange nicht.

Im Netzwerk gibt es vieles zu tun!

Apple HomeKit ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um den HomePod geht. Und das nächste Stichtwort wäre “AirPort Extreme” und “AirPort Express”. Klingelt es? Vor Jahren hat Apple diese Sparte komplett eingstampft und baut seitdem keine eigenen Access Points mehr. Leider, denn sie waren immer fantastisch. Man packte sie aus, richtete sie flott mit einer eigenen App von Apple ein und hatte sofort stabiles und zuverlässiges WiFi für seine Geräte. Heute gibt es unzählige Hersteller von Routern, welche auch über MESH mehrere Punkte verknüpfen und so ein großes WiFi-Netz im Zuhause spinnen. Und exakt hier sollte und könnte der HomePod in Zukunft ansetzen. Wieso sollte ein HomePod also nicht auch ein Access Point sein können?

Der HomePod würde hierfür rückseitig einen Ethernetanschluss nutzen. Hierüber würde er am Router oder Modem angeschlossen werden und sich so kabelgebunden ins Netzwerk einbinden bzw. auf diese Weise ein Netzwerk erstellen und als erster Zugriffspunkt agieren – wie es der AirPort Extreme auch tat. Weitere HomePod-Lautsprecher im Haus würden hier als AirPort Express fungieren, das WiFi-Signal aufnehmen und verteilen. So könnten mehrere HomePod-Lautsprecher im Haus das WiFi-Netzwerk auf eine MESH-Ebene setzen. Auch der Apple TV könnte hier mitspielen – besitzt er ja sogar das gleiche Hardwareformat wie die verstorbene AirPort Express. Und da wäre immer noch der Wunsch nach einem HomePod mini, der den Part in einem MESH-System ebenfalls perfekt ergänzen würde. In Sachen Netzwerktechnik könnte Apple mit dem HomePod also endlich wieder neu einsteigen und gleich mehrere Dinge auf einmal erledigen. Alles aus nur einer Hand und alles mit nur einer Hand über dem System.

Safety first!

Niemand muss einem groß erzählen, dass Apple Wert auf Datenschutz legt. Allein, dass Hersteller von Routern einen HomeKit-Router aus ihrem Gerät machen können, zeigt ganz klar in welche Richtung der Datenschutz im SmartHome geht. Sollte der HomePod also in Zukunft als Access Point eine Rolle spielen, so wäre er natürlich auch ein HomeKit-Router, welcher Anfragen von IoT-Geräten direkt unterbinden würde und so den Datenschutz in den direkten Vordergrund rückt. Die HomeKit-Lampe von Hersteller XY würde somit nur noch rein HomeKit sprechen und nicht mehr mit Servern des Herstellers kommunizieren. Wieso sollte man auch wollen, dass Hersteller von IoT-Geräten wissen, wann man Lichter einschaltet und in diesem Fall zu Hause ist? Vielleicht müsste man hier nochmals das Triggerwort von Amazon Echo und Google Home aufgreifen, um sich eine Übersicht über die Antwortenvielfalt machen zu können. Datenschutz ist hier eher kein Designfeature.

Siri 4.0

Siri ist hilfreich, aber leider nicht in jedem Fall. Siri – das Herzstück des HomePod – muss viel smarter und charakteristischer werden. Leider ist hier noch sehr viel zu tun. Zumindest, wenn man sich die deutsche Lokalisierung von Siri betrachtet. In ihrer US-Lokalisierung ist sie viel weiter, als man es auf deutschem Boden erlebt. Dennoch hat Siri einfach ein Verständnisproblem und dies ist zugleich dann auch ein Problem des HomePod. Siri muss viel mehr um die Ecke denken können. Sie muss Sachverhalte erkennen und annehmen können. Auch in HomeKit-Themen ist hier noch sehr viel Verständnis gefordert. Siri nimmt einen Satz oft gar nicht oder falsch an, nur weil ein Wort nicht in den Sachverhalt der Anfrage passt. So ist “schalte” ein anderes Verständnis wie “stelle”.

Der HomePod besitzt eine ganz andere Siri als es iPhone, iPad, Apple Watch, Mac und der Apple TV besitzen. So kann ein HomePod aus Sicherheitsaspekten auch keine Türen aufschließen oder Alarmanlagen deaktivieren. Sicherheit als Designaspekt. Wie gut, dass in der Siri-Funktionalität hieran gedacht wurde. Die Funktionen von Siri sind somit klar gesteckt, nur am Verständnis und der Umsetzung gilt es extrem viel zu erarbeiten und hier vor allem in einem gebündelten Paket aus unterschiedlichen Lokalisierung. Fast nichts ist so komplex wie die deutsche Sprache.

Wie sieht also die Zukunft des HomePod aus?

In gewissen Punkten ist der HomePod, so wie er ist, perfekt. Hardwaretechnisch müsste sich hier zunächst einmal nicht viel ändern. Einzig und allein WiFi 802.11ax bzw. WiFi 6 wäre ein Grund, dem HomePod hardwaretechnisch ein Update zu verpassen. Und auch Bluetooth 5.1 wäre eine Möglichkeit für eine kleine Modellpflege. Der Rest ist und bleibt pure Software. Siri arbeitet serverseitig und muss, wie schon ausführlich erwähnt, viel intensiver angegangen werden. Auch die Benutzererkennung muss hier mehr auf Lokalisierung setzen, denn Personen anhand ihrer Stimmen zu unterscheiden, ist eine US only Sache. Lokalisierung ist und sollte also ein Schwerpunkt werden. Einen Nenner für alle Länder, wenn es um die Funktionen des HomePod und seiner Assistentin geht. Es ist viel Softwarearbeit nötig, damit der HomePod in Zukunft mehr Aufgaben abnehmen kann – in Sachen Apple HomeKit vollzieht er es unsichtbar ja schon in Perfektion.

Wie könnte die Zukunft des HomePod also wohl aussehen? Was meint ihr?

Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.

∼ André Malraux ∼


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