Die Nintendo Switch ist ja hier schon mehrmals ein Thema gewesen, da Nintendo als Konzern sehr nah an dem Konstrukt von Apple nebenherläuft und es gewisse Schnittmengen zwischen diesen beiden Firmen gibt. Vor allem, wenn man sich dieses Thema historisch im Sinne von Marken verdeutlicht. Mit der Nintendo Switch 2 liefert Nintendo eine neue Konsole ab, die vielversprechend für die nächsten Tage wirkt. Ich nutze die Konsole seit nun drei Wochen und möchte daher die Kolumnenform nutzen, um mehr über dieses Gerät zu reden.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich und werbefrei in einer Podcastepisode vor.
Wir müssen über Spezifikationen reden!
Wer Nintendo kennt, kennt die Hardware. Nintendo war noch nie ein Player im Hygienelevel. Ändert das aber dennoch gerade mit der Nintendo Switch 2. Vor dieser Konsole setzen andere Nintendo-Konsolen aber immer fast schon auf ein Minimum an Leistung. Das wirkt negativ, ist es aber nicht. Betrachtet man sich eine Nintendo Switch, die acht lange Jahre die meistverkaufte Konsole der letzten Jahre war und schaut man sich dafür optimierte Spiele an, ist man verblüfft, wie viel man aus wenig herausholen kann. Die Nintendo Switch schaffte es daher, ein Zelda Tears of the Kingdom nahezu perfekt wiederzugeben. Eine Hardware, die für solch ein Spiel eigentlich gar nicht gemacht ist. Aber was nützt die beste Hardware, wenn die Software Murks ist? Auch daher hat Android schon seit mehr als einem Jahrzehnt so viel RAM, weil das ganze Betriebssystem darum einfach nicht zur Hardware passt und daher mehr Ressourcen benötigt, als es eigentlich sein sollte. Nintendo hat eigene Spiele so gut optimiert, dass alte Hardware nie auffiel. Schaut man sich Pokémon Karmesin und Purpur an, sieht man die Androidentwicklung eines Spiels für die Nintendo Switch.
Die Nintendo Switch 2 …
… löst ihren Vorgänger ab. Die Nintendo Switch hatte insgesamt zwei Revisionen und ein OLED-Modell. Gefühlt hat jeder eine Nintendo Switch. Ähnlich, wie fast jeder eine Wii im Schrank stehen hatte oder noch ganz hinten verstaubt stehen hat. Nintendo setzt bei der Nintendo Switch nicht nur auf ein verbessertes Gehäuse, sondern vor allem auf neue Hardware im Inneren. Zum Einsatz kommt ein neuer NVIDIA-Chip. Ein sogenannter SOC, der Prozessor und Grafikprozessor vereint. Dieser hat die 10-fache Leistung der Nintendo Switch. Das ist eigentlich kein großes Wunder, der Chip in der Nintendo Switch war damals eigentlich schon ein alter, aber für Nintendo angepasster Chip von der Stange.

Das ist beim neuen Chip gar nicht so viel anders. Auch dieser ist schon ein paar Jahre alt, erprobt und von NVIDIA für Nintendo extra angepasst worden, um in der mobilen Spielewelt eine Balance auf Leistung und Akkulaufzeit zu gewähren. 12 GB an 128-Bit/LPDDR5-RAM stehen der Konsole zur Verfügung. Im Dockmodus hat dieser eine Speicherbandbreite von 102 GB/s. Im Handheldmodus eine Speicherbandbreite von 68 GB/s. Flotter Speicher, um flott Inhalte zu laden. Das System reserviert sich 3 GB, wodurch für Spiele noch 9 GB zur Verfügung stehen. Weil die Speicherbandbreite so schnell ist, benötigt man zur Speichererweiterung nun auch eine neue micro-SD-Karten-Art, die hier mithält. Um genau zu sein, handelt es sich um microSD EXPRESS Karte. Alte Speicherkarten können nicht genutzt werden, da die Lese- und Schreibgeschwindigkeit zu niedrig ist. Nintendo hat in der Konsole 256 GB an internem Speicher verbaut. Der ist schneller als zuvor.
Aus der Praxis kann ich sagen …
… dass digitale Versionen eines Spiels, abgelegt auf dem internen Speicher, in allem schneller sind. Gefolgt von digitalen Spielen, die auf der microSD Express-Karte abgelegt sind. Erst danach kommt das Spielmodul. Da ich Spiele ohnehin lieber digital kaufe und wie Apps immer dabeihabe, kommt mir das alles sehr recht. Ein Zelda Tears of the Kindgom lässt einen im Spiel daher innerhalb von zwei Sekunden von einem zum anderen Ort beamen. Meinen Speicher habe ich daher um 256 GB erweitert, um einfach mehr Spiele mitnehmen zu können. Grundlegend fühlt sich das System der Nintendo Switch 2 sehr kräftig und flott an. Nicht, dass die Vorgängerkonsole hier schlecht war, aber man mehr das Mehr an Leistung, und dieses macht sich vor allem durch schnelles Laden, schnelles Speichern und schnelles Wechseln zwischen Spiel und Home-Menü und während eines Spielwechsels sehr bemerkbar. Der Wechsel von Zelda Tears of the Kingdom zu Mario Kart World dauert nur 10 Sekunden und man ist im neuen Spiel.
Diese Konsole ist endlich erwachsen geworden …
… und das merkt man an vielen Ecken. Die JoyCons werden nicht mehr seitlich eingeschoben, sondern halten magnetisch. Wenn man will, kann man sie verdrehen und auf der falschen Seite anheften. Passiert dann was? Nö. Man nimmt sie einfach ab und platziert sie korrekt. Schafft man es aber, einen JoyCons mit der roten Fläche auf die Einbuchtung mit der roten Fläche zu platzieren, ist man dieser Konsole auch würdig und darf spielen. Um die JoyCons abzunehmen, muss man rückseitig einen Knopf drücken, der einen Schieber nutzt, um den JoyCan vom Magnet herunterzudrücken. Nur so bekommt man diese Verbindung gelöst. Vieles Ziehen, auch mit Gewalt, funktioniert nicht. Das hat Nintendo exzellent gelöst, denn das Spiel und somit das Gewackelt der alten JoyCons war schon recht furchtbar. Allein dadurch fühlt sich die Nintendo Switch 2 erwachsen an.
Erwachsen ist auch das Display geworden.
Auch wenn man sich zwischen OLED und LCD streiten kann, ist ein LCD mit HDR-Support lieber als ein dunkles OLED-Display. Schwarzwerte hin oder her. Ich mag dieses neue Display, welches mit 120 Bildern pro Sekunde sehr flott sein kann. Grundsätzlich ist dieses Display mit seinen 7,9 Zoll nun endlich so groß, dass man keinen etwas größeren GameBoy Advance mehr in den Händen hält. Mir war und ist die alte Switch hier immer zu klein vorgekommen. Daher greife ich bei der Nintendo Switch 2 gerne öfter zum Handheld-Modus, reise durch Hyrule, fahre durch Rennstrecken, sauge mit einem Schreckweg 09/15 Geister ein oder werfe bunte Pflanzenwesen auf Gegner.
Der neue Pro-Controller, …
… ist der Hit. Er weckt die Nintendo Switch 2 im Dock auf, wenn man den Home-Button drückt. Dabei kann die Konsole jetzt auch einen neuen Ton abspielen, den ich super nett finde. Ein schönes akustisches Zeichen, dass der Pro-Controller die Konsole erfolgreich geweckt hat. Der neue Pro-Controller ist ein klein wenig kleiner als der vorherige Pro-Controller. Er liegt aber viel besser in der Hand. Dabei kann man auch die beiden neuen und frei belegbaren Knöpfe auf der Unterseite sehr gut erreichen. Eine Art ZR-Knopf für die Ringfinger. Ich bin gespannt, inwieweit sich diese Knöpfe in künftigen Spielen mehr mit Zusatzfunktionen integrieren und nutzen lassen. Derzeit kann man sich ZR und ZL bspw. auf diese beiden Knöpfe legen. Habe ich für Mario Kart World bspw. getan. Geladen wird der Controller via USB-C und es ist auch ein Kopfhörerausgang vorhanden, wodurch man direkt den Ton aus dem Controller „holen“ kann. Ich habe so am Abend öfter mal die AirPods Max kabelgebunden auf und am Controller angeschlossen. Coole Sache, um niemanden akustisch zu stören.
USB-C ist ein gutes Stichwort!
Die Nintendo Switch 2 besitzt zwei Ports davon. Über beide kann die geladen werden. Über den oberen Port nimmt die Peripherie an. Hier muss man kein originales Zubehör von Nintendo nutzen. Es muss also nicht die originale Kamera für Team-Chats sein. Man kann auch jede andere Webcam mit USB-C-Stecker nutzen. Das Videosignal geht aber nur am unteren Port heraus, wenn man darüber die Konsole an einen Monitor anbinden möchte. Der obere Port kann zum Laden genutzt werden. Das mitgelieferte Dock ist unspektakulär.

Es nimmt die Konsole auf, lädt diese und bringt das Signal über HDMI zu einem Monitor oder TV-Gerät. Bisher kann man dieses nicht als Zubehör einzeln kaufen. Ich bräuchte davon nämlich noch zwei. Wenn ihr hierzu mehr wisst, sagt mir gerne Bescheid.Via HDMI sind nun aber bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde möglich. Möchte man 120 Bilder pro Sekunde haben, muss man die Auflösung zeitgleich auf 1080p herunterdrehen. Manche Spiele erhielten ein Upgrade. Manche sind kostenlos und manche kostenpflichtig. Sie wirken dadurch aber frisch und neu. Ein Mario Odyssey fühlt sich wie ein brandneues Spiel an, obwohl es bereits acht Jahre alt ist.
Schnellladen kann die Nintendo Switch 2 weiterhin nicht.
ist der Akku der Nintendo Switch 2 nach ca. zwei bis sechs Stunden leer, benötigt die Konsole ca. drei Stunden, um sich komplett aufzuladen. Dabei zieht sie maximal 18 Watt an Leistung. Ihr könnt also ohne Problem das 20 Watt Netzteil und das USB-C-Kabel von eurem iPhone oder iPad nutzen. Ich zeige euch bald noch ein Zubehör, welches die Nintendo Switch 2 transportieren und zeitgleich dabei aufladen lässt. Schnellladen ist leider nicht drin, was schade ist. Ich hätte mir eine Schnellladung von 0 % auf 80 % in 30-45 Minuten gewünscht. Man kann das System aber nun so einstellen, dass der Akku nur bis 80 % geladen wird, um die Akkulebenszeit zu verlängern. Der Akku hat übrigens eine Kapazität von 5220 mAh. Man kann diesen also mit einer geeigneten Powerbank problemlos aufladen.
Ein Fazit nach vier Wochen.
Mir fehlt es an neuen Spielen. Die kommen noch. Aber derzeit fehlen sie. Mario Kart World ist nett. Es wirkt, wenn man Mario Kart und seine Mechanismen kennt, aber etwas unfertig. Und mit dieser Meinung bin ich nicht ganz allein. Donkey Kong Bananza holt mich nicht ab, ist es aber ebenfalls ein exklusives Spiel für die Nintendo Switch 2, um das volle Grafikpotential zu demonstrieren. Zelda Breath of the Wild, Tears of the Kingdom, Links Awakening und Echoes of Wisdom fühlen sich mit dem Upgradepack sehr frisch und flott an. Mit dem vorherigen Hyrule Warriors hatte die alte Switch stark ihre Probleme und kam an ihr Limit. Die Nintendo Switch 2 erhält im Winter einen neuen Ableger dieser Spielreihe. Darauf warte ich dann mal noch ein wenig. Ja, ohne Spiele ist die ganze Hardware nichts. Auch daher wird Nintendo sich für die Upgrades von Spielen entschieden haben, um das Können der Konsole zu zeigen. Denn sie kann. Sie kann richtig!
Fragen wie „Lohnt sich eine Nintendo Switch 2?“ sind Fragen, die man nicht beantworten kann. Wenn ihr keine Nintendo-Spiele spielen möchtet, dann lohnt sich diese Konsole nicht. Muss man jetzt schon von der Switch 1 auf die Switch 2 umstellen? Nein, muss man nicht. Es fehlen noch Spiele. Aber dieses Upgrade ist ein Upgrade für die Zukunft und daher schon von mir vollzogen worden.
Ein verspätetes Spiel ist irgendwann gut, ein überhastetes Spiel bleibt für immer schlecht.
∼ Shigeru Miyamoto – Nintendo-Spieledesigner ∼
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