Immer wieder stellt sich die Frage: “Was ist ein Computer?”. Dabei ist die Antwort oftmals simpel. Ich würde hierfür zuerst auf mein Handgelenk schauen und dieser Blick würde mir schon die Antwort auf diese Frage geben. Seit mehr als einem Jahr trage ich nun eine Apple Watch Ultra. Seit einigen Wochen die Apple Watch Ultra 2. Und würde ich dies nicht explizit erwähnen, würde man es nicht sehen und wissen, dass es eine neue Art von Computer an meinem Handgelenk ist.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.
Die Apple Watch Ultra …
… passt nicht zu mir. Ich bin kein Taucher in tiefen Gewässern, kein Kletterer auf hohen Gipfeln, kein Leistungssportler in heißen und sandigen Wüsten und auch sonst verlange ich der Apple Watch Ultra keine Extremdisziplinen ab. Das weiß ich. Das bekomme ich auch gerne mitgeteilt. Aber diese Sicht ist nur eine Sicht – nicht meine. Die Apple Watch Ultra gibt mir schlicht ein Mehr an Display, ein Mehr an Akkulaufzeit, ein Mehr an Feeling am Handgelenk und zugleich ein Mehr an Robustheit.
Dieser Computer in Formfaktor einer Uhr hängt 24 Stunden und 7 Tage die Woche an meinem Handgelenk. Mit etwas Nachrechnen würde man diese Lüge nun schnell durchschauen und doch stimmt die Aussage – zumindest fast. Nur am Morgen und am Abend liegt die Apple Watch 30 Minuten auf einem meiner Apple Watch Ladepunkt Hochkanteinbauten und lädt sich nach. Diese beiden Zeiten reichen ihr, denn via Fast-Charging tankt sie sich flott den Akku voll. In dieser Zeit bin ich am Morgen und am Abend im Badezimmer. Während ich mich also für den Tag oder die Nacht fertig mache, bereitet sich die Apple Watch ebenfalls für den Tag oder die Nacht vor.
Wieso eine Apple Watch Ultra?
Manchmal stelle ich mir diese Frage auch. Dann fällt mir aber als Antwort schnell die Apple Watch Series 5 ein. Diese trug ich als Edition und daher mit einem Titangehäuse. Dieses fand ich nicht nur optisch nett, sondern auch im Alltag in der Kombination mit Saphirglas sehr robust. Dieses Gefühl legte ich mit der Series 6 wieder ab, da ich abermals auf Edelstahl als Gehäusematerial setzte. Heute ist die Kombination aus Titan und Glas bekannt und Alltag. Auch am iPhone mittlerweile – wie man in meiner Kolumne über das iPhone 15 Pro (Max) lesen konnte und immer noch kann. Und am Handgelenk ist dieses Gefühl dank der Apple Watch Ultra auch wieder da.
Ich mache mir keine Gedanken, ob ich mit der Uhr irgendwo anstoße, der Hund mit einem Stock beim Spaziergang dagegenschlägt oder Wasser und Schmutz ihr bei der Gartenarbeit zusetzen. Ich denke nicht daran und oftmals knallte es schon laut und mein Gesicht verzog sich danach. Aber nein, die Apple Watch Ultra überstand alles ohne einen Mucks. Klar, sie ist auch durchweg auf stumm gestellt und vibriert bei mir nur.
Die Apple Watch Ultra 2 …
… sieht optisch wie die erste Generation der neuen Art Apple Watch aus. Ist das schlimm? Nein. Eine Apple Watch Series 9 sieht auch wie eine Series 8, Series 7 und Series 6 aus. Und ist das schlimm? Auch nicht. Die Apple Watch Ultra 2 arbeitet erstmals mit einem neuen Chip. Mir war eine Apple Watch in all den Jahren nie zu langsam, aber mit dem S9-Chip hat sie erstmals mehr Rechenleistung als die Jahre zuvor.
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Das Mehr an Rechenleistung macht watchOS 10 super flüssig und das macht im Alltag wirklich Spaß. Gerade Siri ist somit auch ohne Verbindung zum iPhone oder in schlechtem Mobilfunk schnell zur Sache. Das sind Dinge, die man in der Praxis bemerkt und dann erst zu schätzen lernt. Ein Timer war via “Hey Siri” auf der Apple Watch nie schneller gestellt. Und ganz nebenbei erlaubt der neue Chip erstmals das genaue Suchen nach dem iPhone. Bedeutet, dass die Apple Watch Ultra nun über Ultrawideband kommunizieren kann. Somit kann sie eigenständig auch punktgenau einen AirTag orten – wie ein iPhone es die Jahre zuvor konnte.
Das Display …
… ist das Tor zum Inhalt. Ich glaube, dass ich solch eine Kolumne im philosophischen Stil sogar einmal mit diesem Titel schrieb. Ich finde den Text aber leider nicht. Und doch stimmt die Aussage, denn das größere Display erlaubt mir ein schnelleres Durchlesen von Nachrichten und E-Mails. Und ja, ich lese viel Text auf der Apple Watch über den Tag. Nicht, dass ich darauf ganze Bücher lesen würde – das ist Quatsch -, aber in Summe ist es doch viel Text über den Tag verteilt. Und auch die Antwort erfolgt oftmals danach über ein Siri Diktat. Ich habe mich sehr an diese Größe von Display gewöhnt. Jede andere Apple Watch fühlt sich mickrig an. So geht es mir auch mit kleineren iPhone-Modellen. Gewohnheit – ich weiß. Und doch hat sie sich im Alltag bewährt. Die Apple Watch Ultra 2 kann ihre Bildschirmhelligkeit nun auf bis zu 3000 Nits anheben. In direktem Sonnenlicht sieht man den Vergleich zu einer Apple Watch Ultra der ersten Generation, die “nur” auf 2000 Nits kommt. In direktem Sonnenlicht sieht man so schlicht besser den Inhalt. Und nutzt man wie ich gerne die Taschenlampe über den Action-Button, so fällt einem auch hier das Mehr an Lichtstärke auf.
Die Doppeltipp-Geste …
… ist nett. Sie war aber auch zuvor schon als Bedienhilfe verfügbar. Wieso Apple dies inzwischen so explizit anpreist, ist mir etwas rätselhaft. Ich nutzte sie zuvor zum Test und verwarf sie wieder. So erging es mir jetzt mit der Apple Watch Ultra 2 ebenfalls. Die Geste ist nett, aber im Alltag nicht durchweg nützlich. Zumindest für mich nicht. Für mich ist Siri da schon der wichtigere Punkt, denn Siri nutze ich nach Siri auf dem iPhone und Siri auf dem HomePod direkt am meisten auf der Apple Watch. Wieso, warum und wann? In der Regel dann, wenn kein iPhone da ist – und das kommt oft vor. In einem Apple Home ist Siri der Schlüssel der Bedienung und da bei mir zu 90 % alles irgendwie mit Apple Home zu tun hat, ist auch ein Schlüssel immer notwendig. Ich schließe mir die Haustür mit der Apple Watch Ultra auf, schließe Türen in der Werkstatt ab, schalte 3D-Drucker damit ein, stelle Leuchtmittel ein und vieles mehr. Siri ist ein Schlüssel. Und weiß man sie zu nutzen, funktioniert auch sehr vieles ohne Probleme.
Der Unterschied …
… zwischen der 1. und 2. Generation Apple Watch Ultra ist klein. Wirklich klein. Man erkennt die Details nur bei einer genauen Gegenüberstellung. Ein besseres Display, ein genaueres Dual-GPS, eine bessere Wasserdichtigkeit auf bis zu 100 Meter Tiefe, Ultrawideband und schnelleres On-Device-Siri sind in Summe aber keine kleine Sache. Mann muss im Alltag nur genauer hinschauen und Dinge auch einmal mehr ausreizen. Denn meist liegt hier das Problem, dass Computer in jeglicher Größe nur zu einem Bruchteil ihrer Kapazitäten ausgereizt werden. Umso glücklicher bin ich, dass watchOS 10 mehr vom Display und seinem Platz abverlangt und App-Inhalte endlich besser platziert darstellt. Auch daher ist ein großes Display am Handgelenk die bessere Option. Nicht für jeden, aber für viele. Ich würde mir zumindest jetzt, wie mein Kollege auch schon meinte, keine Apple Watch mehr ohne S9-Chip kaufen, wenn ich eine Apple Watch die nächsten Jahre mit allen neuen Features weiterhin zu nutzen plane.
Könnte ich zurück zu einer “normalen” Apple Watch?
Da bin ich mir unsicher. Ich mag den Formfaktor der Apple Watch Ultra in besonderem Maße. Das etwas grobe Design ist einfach nett. Und doch ist dieser Computer als Uhr getarnt nicht schwer oder störend – im Gegenteil. Ich bin nur viel mehr gespannt, wie sehr Apple die Apple Watch Ultra noch von der gewöhnlichen Apple Watch abschirmt und ihr Features spendiert, die andere Modelle nicht sehen werden. Das Messen des Blutdrucks mag die nächste große Sache sein und in Summe sehe ich die Apple Watch immer auch als ein Gesundheitssystem an, was mich persönlich oft anschubst und informiert. Durch die Apple Watch konnte mein Arzt sich viele EKGs und Untersuchungen sparen, weil er einfach die Daten der Health-App betrachtet hat. Es ist schon eine Aussage, wenn ein Arzt meint: “Da haben Sie ja die viel besseren Daten für mich parat”. Und diese Daten entstehen am Handgelenk und werden protokolliert – bei mir 24/7. Vielleicht kann man das “Ultra” somit auch auf ganz andere Sicht betrachten und bewerten. Für mich ist jedes Jahr klar, dass ich ohne Apple Watch kein Uhrenträger wäre.
Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will.
∼ Leonardo da Vinci – italienischer Maler, Architekt und Naturphilosoph ∼
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