Apple hat die Mac-Reihe schon mehrere Male aufleben lassen und zeitgleich auch in Teilen eingestellt. Damit verbunden war immer ein technischer Wechsel der Chip-Architektur und zugleich auch ein Wandel des Betriebssystems. Ein Intel-Mac ist im Jahre 2023 ein vergessener Kandidat im Umfeld seiner direkten Nachfolger und erlebt wahrscheinlich auch bald seinen schnellen Tod.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.
Beginnen wir im Jahr 1984.
Mich gab es zu dieser Zeit noch nicht, denn mit mir konnte man erst ab 1987 rechnen. Dennoch bin ich mir der Geschichte und des Starts des Macintosh im Jahr 1984, dank Büchern und Aufzeichnungen, bewusst. Der Macintosh-Computer war der erste seiner Art, der über seine grafische Bedienoberfläche bedient werden konnte und der erstmals für jeden mit einer Maus bedienbar war. Was zuvor nur aus einer Kommandozeile bestand, wechselte komplett sein Wesen und war durch eine neue Art bedienbar. Später könnte man den iPod mit seinem Clickwheel und das iPhone mit seinem Multitouchdisplay als zwei weitere Geräte dieser Art heranziehen. Der Macintosh machte das Nutzen eines Computers einfach, weil er sich selbst erklärte und man intuitiv mit ihm umgehen konnte.
Angetrieben wurde der Macintosh …
… von 1984 bis 1994 von einem Prozessor von Motorola. Motorola sprang nach einigen Jahren ab und konzentrierte sich nur noch auf die Entwicklung zur Produktion von Mobiltelefonen. Apple wechselte daher zu IBM und wechselte zeitgleich auf einen PowerPC-Prozessor des Herstellers. Auch nannte man die eigenen Mac-Modelle nun PowerPC und ließ sie marketingtechnisch so eindrucksvoller wirken. 2005 stellte Apple die komplette Mac-Reihe dann auf Intel-Prozessoren um, da auch IBM keine Bestrebungen mehr hatte die Chipreihe von PowerPC weiterzuentwickeln und sich neuen Projekten widmete. Hier starben die ersten Mac-Reihen weg und wurden durch Intel-Macs ersetzt.
Der Umstieg und die komplette Neuentwicklung von OS X waren eine Meisterleistung. Sie werden bis heute in Büchern und Erzählungen erwähnt und gelobt. Auch war es der Start von Rosetta, was eine Schnittstelle in OS X war, um Programme, die nur für die PowerPC-Architektur programmiert wurden, auch auf einem Intel-Mac nutzen zu können. Der Intel-Mac wandelte dieses Programm bei der Installation automatisch um und ließ es somit auf der neuen Chip-Architektur laufen.
Betrachtet man sich dies alles rückblickend …
… wirkt es heute wie dein Déjà-vu. Mein erster Mac kam 2010 ins Haus und war daher schon ein Intel-Mac. In dieser Zeit bekam die gesamte Mac-Reihe sehr regelmäßig Updates verpasst. In dieser Zeit spielten sich viele Dinge durch den Wechsel zu Intel ab, wodurch Thunderbolt ein Thema wurde, FireWire starb und auch USB 3.0 ein Standard am Mac wurde. Selbst HDMI hat sich in der Mac-Reihe in dieser Zeit etabliert. Heute wissen wir auch, dass Apple bereits vier Jahre vor der offiziellen Umstellung auf Intel schon Mac-Modelle mit x86-Architektur nutzte und erprobte. Und heute, im Jahr 2023, wirkt das alles doch wie eine Wiederholung.
Apple Silicon …
… war und ist der offizielle Name für hauseigene entwickelte ARM-Prozessoren für die Mac-Reihe. Dieses Erbe stammt aus der Entwicklung der A-Prozessoren für iPhone und iPad. Diese Zeitrechnung beginnt offiziell mit dem iPhone 4 im Jahr 2010. Diese Basis ist bis heute der Grundstein für jeden neuen Mac. Apple stellte 2020 vor, dass der Mac eine neue Wandlung erfahren wird und jeder Mac bis 2023 nur noch mit einem Apple Silicon Prozessor läuft. Wodurch Intel-Macs ersetzt werden. Zeitgleich betonte Apple auch, dass macOS in den nächsten Jahren weiterhin ein Doppelleben führen wird, um so Intel- und ARM-Macs gleichermaßen bedienen zu können. Mittlerweile ist dieses Bild aber doch sehr verschwommen und es ist klar, dass der Intel-Mac bald einen schnellen Tod erleben wird.
Rosetta 2 …
… war für einige eine recht bekannte Ankündigung, da sie schon einmal 2005 angekündigt worden war. Rosetta 2 war der Nachfolger von Rosetta und sollte ein neues Gebiet übernehmen. Nun sollten aber keine PowerPC-Programme zu Intel kompatibel gemacht werden, sondern Intel-Programme mit Apple Silicon kompatibel umgerechnet werden. Auch hier liefen alte Intel-Programme nach der Installation auf einem ARM-Mac teilweise besser als unter der alten Chip-Architektur. Auch hier rechnete Rosetta das Programm schon bei der Installation um. Bis heute ist Intel-Software so auf einem Mac mit Apple Silicon nutzbar.
Betrachtet …
… man sich die Mac-Reihe heute, erinnert nichts mehr an den Intel-Mac. Er ist komplett verschwunden und in jedem Mac arbeitet heute ein M1- oder M2-Prozessor. In einer kleineren oder größeren Ausstattung. Selbst das iPad Pro hat sich hier mit eingefunden und setzt auf einen M2-Prozessor. Grundsätzlich sind das alles nur Namen und ein M1-Prozessor ist vielmehr das Gleiche wie ein A15-Prozessor aus einem iPhone. Und doch arbeitet jegliche Apple-Hardware nur noch auf ARM-Basis. Die Kombinationen aus Leistung und Effizienz zeigt sich vor allem in den Gerätedesigns. Ein MacBook hat heute mächtig viel Leistung, eine lange Akkulaufzeit und muss teilweise nicht einmal aktiv gekühlt werden, um diese beiden Funktionen besitzen zu können. Ein immer heißer Intel-Mac mit dröhnendem Lüfter sieht hier heute sehr alt aus.
Doch wann kommt der Tod des Intel-Mac?
Ich befürchte, dass 2024 das letzte große macOS-Update für die Intel-Reihe des Mac erscheinen wird. Und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da, wie sich zeigt. Schon heute sind die beiden Mac-Welten stark getrennt und viele neue Funktionen von macOS nur für einen Mac mit Apple Silicon verfügbar. Der Intel-Mac wird daher noch etwas umsorgt, aber nicht mehr versorgt. Wodurch seine Funktionen in gewissem Umfeld schon länger dahinvegetieren. Mit dem Mac Pro, dem letzten Mac im Line-Up, hat Apple alle Mac-Modelle umgestellt und alte Lasten hinter sich gelassen und setzt auf neue Ideen. Betrachtet man sich das aktuelle 13″ MacBook Air, dann versteht man, dass nur allein der Wechsel der Chip-Architektur der Grund dafür ist, dass dieses Gerät überhaupt in dieser Art und Weise existiert. Das gleiche Bild zeichnet auch der 24″ iMac ab – auch wenn hier immer noch ein größeres Modell fehlt.
Einen Mac zu kaufen, ist niemals eine schlechte Idee. Man sollte aber definitiv keinen Intel-Mac mehr kaufen oder noch lange planen auf diesen zu setzen. Der Wandel von PowerPC weg hat schon gezeigt, dass angekündigter Support schneller ein Ende findet, als anfangs angenommen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht da, aber das Team nannte die Umstellung eine großartige Leistung – von allem was ich hörte.
∼ Steve Jobs – ehemaliger Apple CEO ∼
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