In Zeiten von AirPlay 2, Multiroom-Audio und HomePod vergisst man gerne mal den Beginn von alldem. Auch die Namen heute bekannter Dinge haben ihren Ursprung in alten Zeiten verborgen. Ich möchte in dieser Kolumne etwas ausführlicher über den iPod Hi-Fi sprechen – der erste Lautsprecher von Apple als Zubehör für ein bekanntes Musikabspielgerät. Denn viele werden gar nicht mitbekommen haben, welchen Zauber Geräte aus alten Zeiten hatten.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.
Ich bin ein kleiner Nostalgiker.
Und wisst ihr was? Es ist ganz herrlich. Der erneute Blick auf Hardware aus einer ganz anderen Zeit bringt auch ein ganz anderes Denken und eine ganz andere Sicht auf die heutigen Dinge mit sich. Man schätzt und versteht heute verwendete Hardware schlicht wieder anders. Was man heute vom iPhone aus mit zweimaligem Tippen umsetzt und somit Audio in etliche Wohnräume synchron verteilt, hatte viele Jahre vorher seinen Zauber über nur einen Lautsprecher und ein kleines Musikabspielgerät verstreut. Die Rede ist vom iPod und vom iPod Hi-Fi. Und wo wir dabei sind: Fehlt ein neues iPod-Modell (⇒LINK)?
Der iPod Hi-Fi …
… war der erste Lautsprecher aus dem Hause Apple. Um genau zu sein, war es das größte Zubehör, was man zu seinem iPod hinzukaufen konnte. Er sollte die eintausend Lieder in der Hosentasche in den Wohnraum streuen und den iPod somit zu einer neuen Art der Stereoanlage fungieren lassen. Damit das besser geht, konnte man den iPod – aufgesteckt auf dem iPod Hi-Fi – mit einer Infrarotfernbedienung steuern. Man hatte also noch ein Zubehör zu einem Zubehör. Diese Fernbedienung war übrigens die gleiche, die man auch bei der ersten Generation des Apple TV nutzt und die man auch beim bekannten Dock für iPhone und iPod am Schreibtisch einsetzen konnte. Eine Knopfzelle sorgt hier für die Energie. Das Aufladen via Lightning – wie man es von einer Siri Remote kennt – war noch lange kein Thema.
Der Lautsprecher …
… ist recht schwer und wiegt stolze 6,6 kg. Seine Größe besticht durch 43 Zentimeter in der Länge, 17,5 Zentimeter in der Höhe und 17,5 Zentimeter in der Tiefe. Sein Design ist so angelegt, dass er auf der linken und rechten Seite Griffe besitzt, was ihn portabel macht. So war mein iPod Hi-Fi in früheren Zeiten auch gerne mal auf einer Party dabei, damit der iPod dort die per Hand gemischte Playlist laut abspielen konnte. Auf der Rückseite besitzt der Lautsprecher auch einen Aux-Eingang. Hier kann man schlicht eine andere Audioquelle als den iPod anschließen. In diesem Fall werde ich meinen Plattenspieler hier am iPod Hi-Fi künftig anbinden und somit zwei verschiedene alte Welten miteinander verbinden. Dafür wird der Vinylschrank noch etwas umgebaut, nimmt dann beide Geräte auf und sorgt für Musikgenuss aus zwei unterschiedlichen Bereichen. Das mit dem Nostalgiker hatte ich schon erwähnt, oder?
Strom …
… bekommt der iPod Hi-Fi über ein normales Stromkabel. Dieses war am Ende weiß. So steckte optisch im Gehäuse kein graues Kabel, sondern ein weißes Kabel. Unsicher, was dieses Detail soll, aber es ist da und wurde so auch nie mehr gesehen. Wollte man mobil Musik abspielen, so konnte man den iPod Hi-Fi auch mit Batterien betreiben. Das habe ich in all den Jahren gefühlt einmal gemacht. Man braucht nur eine Münze und kann dadurch den Riegel auf der Rückseite entriegeln (⇒LINK). Dadurch kann man die schmale Leiste herausnehmen und insgesamt sechs D-Batterien einlegen – drei Stück pro Leistenseite. Ich bin mir leider nicht mehr sicher, wie lange diese in der Praxis durchgehalten haben, aber es waren einige Stunden Musikgenuss. Grundlegend kann man den iPod Hi-Fi so noch heute an den See mitnehmen und sein iPhone mit einem Lightning-auf-Audio-Kabel anschließen und Musik abspielen.
Manchmal wirke ich etwas in Nostalgie hängengeblieben.
Und ich sage euch: Es ist herrlich. pic.twitter.com/eD8luTNEZN— matthias-petrat.com (@matthias_petrat) August 4, 2022
Der iPod …
… änderte sich gefühlt laufend und ebenfalls bekam er unterschiedliche Modelle verpasst. In Zeiten des Dockconnector sollte daher alles auf den iPod Hi-Fi passen und daher legte Apple sich ganz schön ins Zeug, um dies umzusetzen. Daher waren beim iPod Hi-Fi Adapterschalen dabei. Diese kann man schlicht auf der Oberseite wechseln und so sein Gerät passend in eine Kontur einsetzen. Somit konnte auch ein iPod mini, ein iPod Shuffle, ein iPod Nano oder auch ein iPhone aufgesteckt werden. Beim Aufstecken wird das Gerät mit Strom versorgt und geladen. So landeten meine iPod-Modelle auch oft schlicht nur zum Aufladen auf dem iPod Hi-Fi, um für den nächsten Tag wieder für den Musikgenuss im Bus zur Schule, Berufsschule oder an einen sonstigen Ort bereit zu sein. Hat man die Fernbedienung übrigens nicht zur Hand, kann die Lautstärke auch direkt über zwei Knöpfe direkt unter der Aufnahmeschale lauter oder leiser eingestellt werden.
Ich bin mir unsicher, …
… wie sehr euch solche Dinge und Themen begeistern. Mich begeistern sie immer wieder auf’s Neue. Der iPod Hi-Fi ist aus einer Apple-Zeit, in der man ein „Think Different“ wirklich bis ins Detail lebte und vollendete. So kann man die schwarze Front mit ihrem feingewebten Stoff übrigens auch abnehmen. Dadurch kommt man an die Lautsprecher selbst heran und kann diese sogar entstauben. Auch lässt sich das feinmaschige Gewebe der Abdeckung so entstauben oder sogar ersetzen. Der Klang ist übrigens sehr sauber. Der Bass wirkt sehr kräftig, allerdings nicht übertrieben. Die Höhen sind super detailliert. Möchte man den Klang einstellen, so nutzt man den Equalizer des iPod und passt damit die Audioausgabe nach seinen Wünschen an. Mein iPod Hi-Fi war lange Zeit in einem Schrank verstaut und eigentlich vergessen. Doch nun hat er einen wieder präsenteren Platz erhalten und erfreut nun wieder aufs Neue.
Alles sollte einfach gestaltet sein, aber nicht simpler.
∼ Albert Einstein – deutscher Physiker∼
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