Das iPad ist kein Ersatz für meinen Mac. Es hat ihm aber Aufgaben abgenommen, welche ich heute ungern am Mac erledigen würde. Zum größten Teil sind dies Aufgaben, welche ich mit dem Apple Pencil umsetze. Der Apple Pencil Pro gibt mir mit seiner neuen Haptik noch mehr Pro-Features an die Hand, welche den Umgang mit Aufgaben komplett neu umsetzen lassen.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.
„Who needs a stylus?“
Dieser Satz ist so legendär und zugleich so unglaublich abgegriffen. Es ist ein Satz, der schlicht nur in Bezug auf das iPhone galt und der aus einer Zeit stammt, in der man einen Palm mit einem kleinen Stift bediente. Da wir schon lange nicht mehr an einen Palm denken, vielerlei Zeichentablets seit 2007 die Welt gesehen haben und ein Stift künstlerisch längst immer ein verlängerter Arm war, ist der Apple Pencil ein Werkzeug, welches nur bestimmte Nutzer:innen am iPad nutzen oder nutzen werden. Bedeutet, dass viele einen Stift benötigen.
Ich nutze den Apple Pencil …
… seit es ihn gibt. Mittlerweile habe ich eigentlich jedes Modell einmal durch. Der Griff zu ihm ist sehr gezielt gewählt. Immer dann, wenn es um Präzision und Feingefühl geht. Das betrifft bei mir zwei Themen – Fotobearbeitung und Audioschnitt. Für diese Aufgaben ist der Finger als Zeiger einfach zu dick und unpräzise. Der Sitz eines Schnitts muss genau sein und zugleich kann der Spitze des Apple Pencil als eine Art Pinselstärke gesehen und genutzt werden. Diese Genauigkeit hat mit dem Apple Pencil Pro nun noch mehr Haptik erhalten. Der Apple Pencil kommuniziert mit dem iPad Pro jetzt so genau, dass der Apple Pencil ein haptisches Feedback zur sichtbaren Bedienung liefern kann.
Der Apple Pencil Pro …
… unterscheidet sich optisch kaum vom direkten Vorgänger. Zumindest optisch nicht. Weiterhin ist der erste Einsatz des Apple Pencil Pro sehr einfach. Vorweg muss hier erwähnt werden, dass der Apple Pencil Pro ausschließlich mit einem M4 iPad Pro genutzt werden kann – über dieses habe ich schon ausführlich gesprochen/geschrieben. Er kann nicht an oder mit älteren Modellen des iPad Pro genutzt werden. Der Apple Pencil Pro muss nur magnetisch auf die seitliche Kante des iPad Pro angeheftet werden.
Das iPad erkennt und koppelt den Apple Pencil dann automatisch und lädt ihn auch auf diese Weise auf. Man muss grundlegend nie ein Kabel nutzen, denn dieses Laden läuft wirklich magisch ab. Das iPad führt einen nach der ersten Verbindung durch eine kleine Einführung und zeigt auf, was der neue Stift so kann. Er kann demnach nicht nur doppelt angetippt werden, wenn man ihn hält, sondern auch gedrückt werden. Eine Taptic Engine gibt ein haptisches Feedback zurück und imitiert ein wirkliches Drücken des Stiftes.
Diese technischen Dinge …
… wisst ihr vielleicht alle schon. Daher möchte ich mehr erklären, wieso ich dieses Feature im Alltag so faszinierend finde. Beginnen wir bei meinem Podcast. Seit ungefähr drei Jahren wird jede Episode meines Kolumnen-Podcasts auf dem iPad produziert. Im Workflow bedeutet dies, dass ich mir die geschriebene Kolumne aus WordPress in ein Pages-Dokument exportiere, welche im iCloud-Drive liegt. Dies Pages-Dokument lasse ich in der Monitor-Ansicht als eine Art Teleprompter durchlaufen.
Daneben läuft Ferrit. Ich arbeite somit im Splitscreen. Die Audio-Aufnahme erfolgt mit einem USB-Mikrofon, welches ich direkt via USB-C am iPad Pro anschließe. Damit alles sauber klingt, stelle ich eine selbstgebaute Konstruktion aus Akustikschaumstoff auf, was wie eine kleine Sprechkabine wirkt. Das schluckt mir bestimmte Frequenzen und lässt die Aufnahme trockener wirken. Wenn die ganze Aufnahme auf Band ist aufgenommen ist, geht es in Ferrit direkt an den Schnitt.
Hier kommt der Apple Pencil Pro zum Einsatz.
Mit der linken Hand scrolle ich durch die Timeline, während ich mit der rechten Hand den Apple Pencil halte. Für einen Schnitt tippe ich an die Stelle der Timeline. Tippe ich den Apple Pencil Pro nun zweimal, macht er mir einen Schnitt und greift automatisch die Spur hinter dem Schnitt. Jetzt kann ich die Spur einfach verschieben oder auch kürzen. Damit ich nun weiter in die Aufnahme hören kann, drücke ich den Apple Pencil Pro einmal. Drücken ist hier so definiert, dass es Abspielen bzw. Pausieren auslöst. Ich kann mit dem Apple Pencil Pro somit nur durch Drücken, Tippen und Setzen des Cursors die Aufnahmen stoppen, abspielen, einen Schnitt setzen und wirklich schneiden.
Wirkt wie Magie und geht super einfach. Die Audiospur wandert dann als Wave-Datei in meinem iCloud-Drive. Die Aufnahme geht als Rohdatei zu Auphonic, wo sie Metadaten, Intro, Outro und ein neues Format erhält und automatisch via SFTP zu WordPress geschoben wird. Hier wird dann mit Podlove eine neue Episode erstellt, welche im RSS-Feed des Kolumnenpodcasts landet. So entsteht eine Episode komplett auf dem iPad. Cool, was? Für den Workflow brauche ich mittlerweile 50 Minuten pro Episode. Vorlagen und zwei Kurzbefehle helfen mir hier ein wenig. Aber diese Details der genauen Funktionen bleiben ein Betriebsgeheimnis. Sorry!
Jedes Foto …
… welches ihr auf dem Blog sehen könnt, wurde mit dem iPhone geknipst. Wirklich jedes Foto. Bevor es dann aber auf dem Blog landet, muss es einmal über das iPad wandern. Ich knipse somit Bilder mit dem iPhone und sie landen automatisch in der Foto-Mediathek. Diese zieht sich das iPad ebenfalls. In Photomator habe ich dann alle Rohbilder zur Hand und kann sie in HDR oder ohne HDR-Modus bearbeiten. Ich mache übrigens keine Bilder in RAW. Das würde vieles sprengen.
In Photomotor wird nur mit dem Apple Pencil gearbeitet. Mit einem Doppeltipp kann ich zwischen zwei Werkzeugen wechseln. Ich kann mir so aktivieren, ob ich einen Retuschenpinsel benötige oder nicht. Damit kann ich Fehler im Bild korrigieren, was sich meist nur auf Staub und Krümel beschränkt. Photomator muss noch den Druck des Apple Pencil Pro integrieren, den ich dann hoffentlich zum Öffnen und Schließen eines Fotos nutzen kann. Dadurch könnte ich einfach vier Tipps mit dem Apple Pencil sparen. Kommt bestimmt bald mit einem App-Update nach und kann dann individuell genutzt werden.
Die Fotos markiere ich in der Übersicht mit dem Apple Pencil und schiebe sie dann als Bilder in das iCloud-Drive. Am Mac werden Sie dann in Collagen eingebaut. Sind Bilder fertig, laufen Sie durch einen eigenen Kurzbefehl, der mir die Bilder in der Größe anpasst, sie komprimiert und mit neuen Namen versieht. Dann landen diese fertigen Bilder in WordPress und in den jeweiligen Artikeln.
Der Apple Pencil ist bei mir ein essenzielles Werkzeug, …
… welches ich am Mac nicht zur Verfügung habe. Daher sind bestimmte Aufgaben komplett für das iPad reserviert. Ich würde nie wieder Audio am Mac schneiden oder Fotos mit dem Mauszeiger am Mac anfassen wollen. Es kommt mir nicht natürlich genug vor, weil ich das Medium schlicht nicht anfassen kann. Leider bin ich kein großer Künstler und bin daher kein großer Maler oder Zeichner. Der Apple Pencil Pro kann aber gerade hier mehr und auch die Ausrichtung feststellen, wodurch er die Pinselbreite anzeigen kann, bevor man diese in der gewünschten Ausrichtung auf das „Blatt Papier“ absetzt und zieht. Alles cool, aber ich bin da kein Anwender für. Allerdings ist der Druck und die Haptik wirklich eine Vereinfachung für meine Arbeit, weil ich merke, was ich mache. Öffnet man mit dem Apple Pencil Pro bspw. ein Kontextmenü, merkt man eine Haptik, als würde man auf dem iPhone mit dem Finger ein Kontextmenü drücken. Das ist klasse und zeigt, dass der Apple Pencil Pro nahtlos über das Display mit der Software des iPad zusammenarbeitet. iPadOS 18 zeigt auf, dass hier noch viel mehr geht. Darüber aber gerne dann, wenn iPadOS 18 für alle fertig und nutzbar ist.
Wer braucht einen Stift? Du suchst ihn. Du verlierst ihn. Jach!
∼ Steve Jobs – ehemaliger Apple CEO ∼
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