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Es gab viele Jahre lang ein iPhone, welches man als „Einstiegs-iPhone“ betrachten konnte. Ein iPhone, welches ganz klar definiert war. Nicht die neueste Technik, nicht das neueste Design, aber ein solides Gerät für einen soliden Preis. Mit dem iPhone 16e hat Apple dieses Einstiegs-iPhone in unterschiedliche Richtungen verschoben, die nicht ganz klar sind. Das iPhone 16e ist daher ein Widersprich in sich.

Das-iPhone-16e-ein-Widerspruch-in-sich-scaled Das iPhone 16e - ein Widerspruch in sich

Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich und werbefrei in einer Podcastepisode vor.

Apple-Podcast-Badge-2023-Neu Das iPhone 16e - ein Widerspruch in sich

 

Das iPhone 5c …

… war das erste iPhone, welches man günstig an den Mann und an die Frau bringen wollte. Es war schlicht ein iPhone 5 in einem Polycarbonatgehäuse. Und zu seiner Zeit war dieses iPhone neben dem iPhone 5s super ansehnlich und vor allem sehr klar positioniert. Es brachte das volle iPhone-Erlebnis zu einem erschwinglichen Preis. Dabei stützte es sich auf den Erfolg des iPhone 5 und machte es schlicht bunter, für eine breitere Masse verfügbar und holte Nutzer:innen in das Apple-Ökosystem. Meinem Vater drückte ich damals ein iPhone 5c mit 16 GB in die Hand und er stieg damit in die Welt des iPhone ein. Insgesamt lebte das iPhone 5c sechs Jahre bei ihm und machte zwei Akku-Wechsel durch. Es war ein iPhone, das sich schlecht auf die Dauer seiner Nutzung rechnete – auch in Bezug auf den Softwaresupport, den Apple lange anbot.

Das iPhone SE …

… erschien im Jahr 2016 ca. 6 Monate nach dem Release des iPhone 6s (Plus) und hielt an dem Formfaktor des iPhone 5s fest. Dieses Gerät drückte ich damals meiner Schwester in die Hand, denn es war Roségold und somit für sie der erste Anlaufpunkt, in das Apple-Ökosystem zu wechseln. Sie müsste es ca. fünf Jahre genutzt haben, bis sie zu einem neuen Modell wechselte. Das iPhone SE war technisch ein perfekter Einstieg zu einem angemessenen Preis. Es sollte bis zum Frühjahr 2024 dauern, bis ein neues iPhone SE erscheinen sollte. Dieses lehnte sich an das Design des iPhone 8 an. Ein Design, welches Apple seit dem iPhone 6 verfolgte und immer mehr perfektionierte. Es war auch der erste günstige Einstieg in die iPhone-Welt ohne Kopfhöreranschluss. Manchmal wird hier dazwischen das iPhone Xr vergessen. Ein iPhone, welches ich zur Zeit des iPhone X schon nicht verstanden habe und was, wenn ich an meine Bubble denke, auch niemand wirklich nutzte. Man kann das iPhone Xr aber als ein „Einstiegsgerät“ anerkennen, wenn man das iPhone X mit seinem Einstiegspreis von 1000 € genauer betrachtet.

Das iPhone 16e …

… tritt in die direkten Fußstapfen des iPhone SE aus dem Jahre 2020 und löst damit zum einen LCD, Lightning und Touch ID ab. Es gibt daher kein iPhone mehr ohne OLED-Display, USB-C oder Face ID mehr. Das ist eine Erkenntnis und zugleich eine Tatsache, dass gleich mehrere Geschichten mit dem iPhone 16e enden und neue Geschichten erzählt werden. Das iPhone 16e macht technisch viele Dinge, die jedes andere Einstiegs-iPhone in der Vergangenheit gleich vollzogen hat. Es stützt sich auf recht aktuelle Technik in einem bekannten Formfaktor und bietet dieses Erlebnis für einen kleineren Preis, als den sonst bekannten Einstiegspreis. Statt zu einem iPhone 16 greift man somit zu einem iPhone 16e. Nur hier macht man ein paar Abstriche, die als Widerspruch in sich wirken.

MagSafe-Wandhalterung-Banner Das iPhone 16e - ein Widerspruch in sich

Apple bot mit jedem iPhone …

… immer das volle Erlebnis an. Man hatte mit jedem Gerät bestimmte Vorteile. Für viele Nutzer:innen musste es hier nicht die aktuellste Technik sein. Seit dem iPhone 12 besitzt jedes iPhone MagSafe. Es ist eine Sache, die Apple in den Markt gedrückt hat. Ein iPhone kann somit magnetisch Zubehör aufnehmen, aber auch auf diese Art geladen werden – teilweise mit 20 Watt. Mit dem iPhone 16e lässt Apple diese Kompatibilität im eigenen Ökosystem komplett fallen und erklärt diesen Umstand nicht einmal richtig. Dafür kehrt Apple für das iPhone 16e zum iPhone 8 und iPhone X zurück und bietet wieder drahtloses Laden mit 7,5 Watt an. Kurios. Vor allem, weil erste Berichte klar aufzeigen, dass das iPhone 16e dabei einfach nur super heiß wird. Klar, denn diese Ladeart ist super ineffizient. Im Gegensatz dazu richten sich bei MagSafe seit Jahren schon die Kupferspulen magnetisch perfekt zueinander aus. Der Verzicht auf MagSafe ist komplett wild und schließt Nutzer:innen dieses Gerät von jeglichem Zubehör aus – wenn sie nicht gewillt sind, ein Case mit einem verbauten Magnetring nutzen zu wollen. Was aber nicht dieselbe Liga wie natives MagSafe ist. Ja, selbst aus QI2 wird man dadurch komplett herausgeworfen. Total wild im Jahr 2025.

Der Formfaktor …

… des iPhone 16 wurde auf das iPhone 16e abgelegt. Hierbei wurde auf eine Linse verzichtet. Geschenkt, denn jedes iPhone unterhalb aller anderen setzte nur auf eine Kameralinse. Leider wurde hier die Chance verpasst, dass das iPhone flach abgelegt werden kann. Sprich, die eine Linse steht hier wieder wie eine Warze heraus und ist nicht im Gehäuse versenkt. Das wäre machbar gewesen – wirklich. Schaut man sich den inneren Aufbau des iPhone 16e und die Verschiebung der Hardware an, um mehr Akku einbauen zu können, wäre auch ein versenkter Einbau einer einfachen Kameralinse machbar gewesen. Löblich ist die Kamera dennoch. Es gibt 2025 einfach kein iPhone, welches schlechte Bilder macht. Der Formfaktor bietet auch USB-C, Face ID und OLED an. Damit bekommt man für ein Einstiegsgerät die Technik, die seit dem iPhone X und dem iPhone 15 Bestand hat. Doch weg ist das Product Red Modell. Schade, denn dadurch ist auch diese Geschichte zu Ende erzählt. Es gibt schlicht kein Produkt Red Geräte mehr bei Apple. Auch die rote Farbwahl ist dadurch verschwunden. Das iPhone 16e gibt es schlicht in der Farbe Weiß und Schwarz. Ganz im Stil des iPhone 4s.

Der Preis …

… des iPhone 16e ist der Aufhänger der Geschichte. Das iPhone 16e kostet mit 128 GB Speicher 699 € und dadurch genau 250 € weniger als das kleinste Modell des iPhone 16. Für diesen Preis verzichtet man auf einen GPU-Kern, MagSafe, den seitlichen Knopf zur Kamerasteuerung, die Möglichkeit Makro- und räumliche Fotos machen zu können, eine Dynamic Island, Ultrabreitband und Thread-Support. Der Verlust all dieser Dinge ist in meinen Augen mehr als 250 € wert. Ein iPhone 16e würde in meiner technischen Gefühlswelt eher bei 599 € liegen. Das iPhone 16e ist für mich 100 € zu hoch positioniert. Allerdings sind 699 € auch kein Straßenpreis und dieser wird sich in einem halben Jahr schon eher an den 599 € ansiedeln. In diesem Bereich ist das iPhone16e dann ein akzeptables iPhone, welches man fünf Jahre ohne Sorgen einsetzen kann. Vor allem wird man an der langen Akkulaufzeit Gefallen finden. Besonders, weil der C1-Chip der wirkliche Star der Show ist.

Wieso diese Aufregung um das iPhone 16e?

Ich würde behaupten, dass es die gleiche Diskussion wie beim aktuellen iPad mini ist. Die Perspektive macht die Meinung. Technikaffine Nutzer:innen kennen die wichtigen Punkte. Ein/e Nutzer:in, der/die einfach nur ein neues iPhone benötigt, schaut nicht auf technische Punkte, sondern auf einen Preispunkt und da entscheiden 250 € als Unterschied einfach schneller als eine Kameralinse mehr oder weniger. Am Ende des Tages ist es schlicht so. Wer am Tag 24 Stunden in WhatsApp lebt, dem sind andere Dinge grundlegend egal. Das iPhone muss WhatsApp können. Sehr einfach, heruntergebrochen, aber wahr. In diesem Segment macht das iPhone 16e alles richtig. In allen anderen Segmenten bleibt es ein Widerspruch in sich – der nicht erklärt wird.

Einfachheit ist die ultimative Raffinesse.

∼ Leonardo da Vinci – italienischer Maler, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph ∼

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