Über die großen Vorteile von einem Balkonkraftwerk hatte ich vor länger Zeit schon erzählt. Aufstellen, anschließen und fertig. So schnell produziert man Strom für die Grundlast seines Hauses oder seiner Wohnung. Allerdings ist das nicht immer machbar. Ich habe seit einem Jahr ein Balkonkraftwerk flach montiert an der Wand im Einsatz und möchte meine Erfahrungen dieser alternativen Aufstellung aufzeigen.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Das Thema ist uralt, wird aber immer wieder durch die Medien getrieben. Vor kurzer Zeit bekam ich im Radio mit, dass allein im Jahr 2024 über 25.000 neue Balkonsolaranlagen im Süden Deutschlands im Marktstammdatenregister eingetragen wurden. Das ist enorm und zeigt auf, dass Leute ein Verständnis für dieses Thema gefunden haben. Nichts ist so effektiv in seiner Anschaffung, wie es Balkonsolar ist. Hierfür reicht ein Photovoltaikpanel mit einem Wechselrichter und einem Schukostecker aus, um eigenständig Strom zu produzieren und zugleich zu sparen. Die Anschaffung zahlt sich somit selbst ab und läuft an die 25 Jahre wartungsfrei.
Da nicht jeder ein Photovoltaikpanel schräg in bzw. an ein Balkongeländer hängen kann und ich vor allem die tief stehende Sonne über das ganze Jahr hinweg nutzen wollte, habe ich auf meinem Balkon ein 200 Watt Solarmodul flach an die Wand montiert. Doch bringt das wirklich etwas?
Das Solarpanel …
… habe ich bei mir an der Südwestseite des Hauses angebracht. Hier wurde es mit vier Winkelhalterungen einfach an die Wand geschraubt. Durch die flache Montage wirkt das Solarpanel nicht störend. Man sollte aber darauf achten, dass man es möglichst verschattungsfrei montiert. Das sorgt für mehr Energieertrag. Bei mir steht höchstens mal eine Stuhllehne so, dass der Schatten davon auf das Panel trifft. Im Sonnenverlauf sind das aber nur wenige Minuten am Tag. Grundsätzlich trifft die Sonne ab 12:00 Uhr bis zum Sonnenuntergang auf das Panel. Damit fange ich die Mittagssonne, aber vor allem die Abendsonne. Im Winter steht die Sonne etwas tiefer und dadurch fange ich an der Hausfassade diese Sonne ebenfalls hervorragend ein. Es hat also auch große Vorteile, wenn man Balkonsolar flach an die Wand montiert und nicht schräg aufständert.
Ich bin immer davon überzeugt, …
… dass etwas mehr ist, als nichts. Demnach ist ein Kilowatt mehr als null Kilowatt. Logisch, oder? In Summe produziert das 200 Watt starke Solarmodul flach an der Wand montiert 0,8 Kilowattstunden bis zu einer Kilowattstunde. Am Tag sind das ca. 29 Cent – je nach Stromtarif. Dieses Geld spart man. Natürlich ist das nur kleines Geld. Auf den Monat und das Jahr gerechnet, sieht dies aber schon mehr aus. Viel wichtiger ist aber die nun folgende Rechnung und Ansicht.
1 kWh Solarenergie spart 0,7 kg CO2 ein (im Vergleich zu Strom durch Kohlekraftwerke).
Diese Denkweise mag ich umso mehr. Vor allem ist mein Büro direkt hinter der Wand, an der das Solarmodul flach an der Wand montiert ist. Arbeite ich somit im Büro, verbraucht die Technik genau den Strom, der auf der anderen Seite der Wand gerade produziert wird. Rechnerisch könnte man bei sonnigem Wetter somit sagen, dass ich Beiträge am iMac Co2-neutral erarbeite. Ich mag diesen Gedanken. Werden also 130 Watt produziert, verbrauche ich diese gerade schlicht selbst. In meinem Fall hat das Balkonkraftwerk, so flach wie es an der Wand montiert ist, also einen riesigen praktischen Vorteil.
Wie und ob ihr ein Balkonkraftwerk flach an der Wand montieren könnt, …
… hängt natürlich von euren Gegebenheiten ab. In meinem Fall war es sehr einfach umsetzbar. Der Wechselrichter hängt direkt hinter dem Solarmodul und das Stromkabel läuft nach unten heraus. Hier wandert es in einen Zwischenstecker von myStrom. Dieser zeichnet den Ertrag auf und zeigt die Produktion in Kilowattstunden und Euro auf.
Da die App toll gepflegt wird, …
… kann sie den Ertrag auf dem Sperrbildschirm des iPhone und iPad sowie mittels Widget auf dem iPhone, iPad und dem Mac anzeigen. Auch auf der Apple Watch kann man über eine Watch-App den Ertrag einsehen. Die Daten lassen sich auf Wunsch auch aus der App heraus als CSV-Datei exportieren. Der myStrom-Zwischenstecker arbeitet via 2,4 GHz Wi-Fi. Auf Wunsch kann er auch in Apple Home genutzt werden, wo er aber nur ein- und ausgeschaltet werden kann. Er kann also nicht den Ertrag über das HomeKit-Framework weitergeben. Was halt schade ist und für Automationen hilfsbereit wäre. Ich beschränke mich allerdings nur auf die Einsicht des Ertrags und der aktuellen Erzeugung.
Solltet ihr ähnliche Gegebenheiten besitzen, empfehle ich euch ein solches Projekt umzusetzen. Man vergisst solch ein Solarmodul nach der Einrichtung schlicht. Es läuft einfach, zahlt sich selbst ab und man tut etwas sehr Gutes für die Umwelt. Die Zulassungszahlen vom ersten Halbjahr 2024 bestätigen, dass wir auf einem perfekten Weg sind. Energiewende im kleinen Sinne ist in der Masse somit ein riesiger Faktor. Also nicht reden! Machen!🌱
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