Ich bin seit kurzer Zeit Nutzer eines MacBook Air mit M1-Prozessor. Dieses Gerät wird etwas warm, aber niemals heiß. Aus diesem Grund braucht es nicht aktiv gekühlt werden und besitzt daher auch keinen Lüfter. Bei den vorherigen Modellen des MacBook Air sieht das anders aus. Diese besitzen neben ihrem Intel-Prozessor auch einen Lüfter, um aktiv eingreifen und kühlen zu können. Der Lüfter ist nicht sehr ideal platziert, wodurch die Luft nie direkt, sondern eher allmählich aus dem Gehäuse abtransportiert wird. Das MacBook Air fängt daher unter Belastung relativ schnell an zu lüften und wird hörbar. Mit dieser Anleitung erkläre ich euch, wie ihr mit wenigen Handgriffen und nur ein paar Euro euer MacBook Air mit Intel-Prozessor kühler bekommen könnt.
Die Kühlkette verstehen und eingreifen
Um die aktive und passive Kühlung eines MacBook Air mit Intel-Prozessor zu verstehen, braucht es eine kleine Erklärung. Über dem Prozessor sitzt eine Metallplatte. Diese nimmt Wärme auf und leitet sie an einen Kühlkörper ab. Dieser wird über den Lüfter gekühlt, wodurch der Kühlkörper abkühlt und weiterhin abgeleitete Wärme vom Prozessor aufnehmen kann. Das wäre die aktive Kühlung. Die passive Kühlung ist das Abgeben der anfallenden Wärme an das Gehäuse des MacBook Air. Aluminium ist ein idealer Wärmeleiter. Allerdings gibt es nur sehr wenig Kontakt zum Gehäuse, wodurch es kaum passive Kühlung gibt.
Damit zwischen Abdeckplatte auf dem Prozessor eine Verbindung zum Gehäuse entsteht, wird nur ein Schraubenzieher und eine thermisches Klebepad benötigt. Dadurch wird der Kontakt zwischen Abdeckplatte über dem Intel-Prozessor und dem Deckel auf der Unterseite des MacBook Air hergestellt. Zuvor war dort nur ein minimaler Kontakt vorhanden. Damit wird die Unterseite als passiver Kühlkörper genutzt und nimmt die Wärme auf. Das macht in der Praxis einiges auf und dennoch wird der Boden nicht fühlbar wärmer oder gar heiß. Aber es schafft einige Prozent an Prozessorwärme zu mindern und so ein Aufdrehen der Lüfter zu verkürzen oder sogar zu unterbinden – je nach Last natürlich. Wir wollen das MacBook Air aber in jeder Hinsicht kühler bekommen.
Aufschrauben, Deckel abnehmen und loslegen
Schaltet das MacBook aus und legt es auf eine weiche Unterlage. Ein Platzdeckchen tut es in diesem Fall absolut. Schraubt dann alle Schrauben aus dem Deckel. Legt euch die Schrauben bitte genau neben die Gewindebohrungen, damit jede Schraube später wieder ihren korrekten Platz findet. Es gibt kurze und lange Schrauben. Achtet darauf, dass ihr den korrekten Bit nehmt und die Schraubenköpfe nicht rund dreht. Ich nutze hier seit Jahren ein Toolkit von iFixit und solch eines empfehle ich euch ebenfalls. Diese Werkzeugsammlung kann man immer gebrauchen.
Nehmt dann den Deckel ab, indem ihr ihn hinten an dem Lüftungsschlitz nach oben zieht. Ein Knacken beim Abnehmen ist normal, da der Deckel auch mittig in das MacBook Air greift. Legt den Deckel auf die Seite. Ihr könnt nun oben die schwarze Metallabdeckung erkennen, welche über den Prozessor geschraubt ist. Schneidet das Thermalpad nun auf die passende Größe zu und zieht den Schutzfilm auf einer Seite des Thermalpad ab. Platziert das Klebepad nun auf der Metallabdeckung und streift und drückt es fest. Es sollte komplett plan und eben aufgeklebt sein.
Deckel drauf und fertig
Nun zieht ihr auch den Schutzfilm auf der Oberseite des Thermalpads ab. Nehmt den Deckel des MacBook Air zur Hand und legt ihn wieder auf. Drückt ihn nun seitlich etwas fest. Mittig drückt ihr etwas fester und ihr könnt dann einen leichten Klick hören. Nehmt nun die seitliche Schrauben zur Hand und befestigt wieder den Deckel. Diese Schrauben nur handwarm anziehen und bitte nicht überdrehen, da es Feingewinde sind.
Unter dem Deckel ist über das Thermalpad nun ein direkter Kontakt zwischen Metallabdeckplatte und Deckel gegeben. Dreht das MacBook Air herum und schaltet es ein. Ab diesem Punkt wird der Prozessor nun über die komplette Gehäuseunterfläche auch passiv gekühlt. Wie schon erwähnt, wird der Boden dadurch nicht wesentlich wärmer, da sich die Wärme auf das komplette Gehäuse verteilt. Bei niedrigen Lasten sorgt das dafür, dass der Lüfter merklich weniger angeht und wenn, dann nur mit niedriger Drehzahl läuft.
Das Thermalpad kann übrigens jederzeit rückstandslos entfernt werden. Mit wenigen Handgriffen und wenig Geldaufwand kann man somit ein MacBook Air schnell kühler bekommen. Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr möglichst einfach und möglichst viel unterschiedliche Peripherie an einem MacBook Air anbringen könnt, dann wäre dieser Blogbeitrag etwas für euch (⇒LINK).
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