Wie Wasser und Strom gehört auch der Internetzugang für viele zur Grundversorgung. Ist auch okay, denn ohne Internet geht ja heute auch wirklich nichts mehr in unserer digitalen Welt. Nur doof, wenn der Router zu Hause seine WLAN-Schwächen hat und das Zuhause eine WLAN-Katastrophe darstellt, und Verbindungsabbrüche und langsame Verbindungen die Tagesordnung sind. Das muss allerdings alles nicht sein, denn “MESH” lautet das Zauberwort.
Ich nutze an meinem Internetanschluss eine FritzBox von AVM und bin mit dieser mehr als zufrieden. Allerdings ist sie auch nur für die Einwahl in das Internet verantwortlich und für mehr nicht. An ihr hängt nämlich ein AmpliFi Home Wi-Fi System von Ubiquiti und dieses auch schon seit März 2017.
Dieses System öffnet einen separaten WLAN-Zugang, verwaltet diesen, dessen Ausstrahlung/Verteilung automatisch und lässt sich über eine App steuern, updaten und verwalten. Klingt fantastisch? Ist es!
Gehen wir mal mehr in die Details hinein. Das System kann an einen Router oder ein Modem angeschlossen werden. Der Hauptteil des Systems ist ein kleiner, weißer Würfel der von unten mit einer LED-Beleuchtung bestückt ist, auf der Vorderseite einen runden Touchscreen aufweist und auf der Rückseite 4 x GigaBit-LAN und einen USB 2.0-Port besitzt. Ein USB-C-Port dient zur Stromzufuhr und das passende Kabel und Netzteil liegt dem Lieferumfang natürlich dabei.
Verbunden wird das System mit einem GigaBit-Lan-Kabel am Router oder einem Modem. Je nachdem was von beidem man zu Hause besitzt ändert sich in den Einstellungen des Systems die Konfiguration. Angeschlossen an einem Router, ist das System nämlich eine Art Brücke – Freigaben von Ports etc. werden vom Router an das System durchgeschleift. Angeschlossen an einem Modem kann das Gerät selbst diese Freigaben anlegen, kontrollieren und reagieren. Bei mir liegen alle DynDNS-Einstellungen und Portfreigaben auf der FritzBox und werden dem Ubiquiti AmpliFi Home Wi-Fi System einfach nur übergeben – bzw. ist es selbst im Router freigegeben und kann sich dadurch frei bewegen. Klingt nach Hexenwerk – ist es aber nicht.
Auf der Rückseite des Würfels können vier weitere Netzwerkgeräte angebunden werden. Bei mir ist das ein Heimserver, ein LAN-Switch, die Hue-Bridge und die tado-Bridge. Der Rest hängt am LAN-Switch und teilweise auch noch an der FritzBox. Wie gesagt das Ubiquiti AmpliFi Home Wi-Fi System ist bei mir eine Brücke und daher wird es auch von der FritzBox so im Netzwerk erkannt, behandelt und alle Geräte daran korrekt und gebündelt angenommen. Für den kleinen Würfel wählt man am besten einen relativ zentrale Ort im Haus – bei mir ist das nicht der Fall. Bei mir steht er auf einem Schrank und hat freie Sicht, allerdings fast neben der FritzBox. Und ich kann auch sagen, dass sich beide WLAN-Netzwerke nicht gegenseitig stören – seit zwei Jahren nicht.
Das WLAN-Netzwerk der FritzBox ist bei mir noch aktiv und wird für Gäste genutzt (nur das Gastnetzwerk natürlich). Alles andere wird am Ubiquiti-System angebunden. Dieses funkt mit 802.11 ac durchs Haus bzw. die Wohnung. Achso – das Display auf der Vorderseite, sowie die LED-Beleuchtung, kann man komplett ausschalten oder nach einer Uhrzeit automatisch ein- und ausschalten lassen. Bei mir ist alles ab 24 Uhr aus und geht um 6 Uhr wieder ein – so kann man den Würfel auch in einem Schlafzimmer platzieren und wird nicht von hellem Licht gestört. Die LED-Beleuchtung kann man auch in mehreren Stufen einstellen. Der kleine Würfel ist allerdings nicht alleine, denn mit ihm kommen zwei MESH-Punkte. Diese sind schon vorprogrammiert und werden einfach nur in eine freie Steckdose gesteckt.
Eingesteckt und hochgefahren, suchen sie die Home-Basis – den kleinen Würfel – und verbinden sich mit ihm. Ab diesem Punkt geht alles automatisch und es wirkt wie Magie. Die zwei MESH-Punkte sollte man in der Wohnung verteilen. Dadurch entsteht eine Art Gitter oder auch Netz, das das WLAN-Netzwerk intelligent verteilt und somit immer eine optimierte Verbindung und Geschwindigkeit gewährleistet. Ich besitze 4 dieser MESH-Punkte im Haus und Hab dadurch vom Keller bis unters Dach und bis in den hintersten Teil des Gartens immer WLAN-Emfpang. Das ermöglicht dadurch auch das Einbinden von Geräten an den hinterlegendsten Punkte im Haus. Wer eine Wohnung von max. 100qm besitzt, für den reichen die beiden MESH-Punkte aus. Bei einem Haus würde ich auch mindestens vier MESH-Punkte einsetzen, um das Gitter möglichst groß zu halten. Die MESH-Punkte kann man einzeln nach- und dazukaufen und werden kinderleicht an der Home-Basis angebunden. Die Antenne ist auf einem Kugelgelenk per Magnet befestigt und kann dadurch auch etwas ausgerichtet werden. Ich habe allerdings alle MESH-Punkte senkrecht ausgerichtet und nutze insgesamt vier Stück im Haus.
Ich hatte die Jahre zuvor immer Problem mit dem WLAN im Haus und die ganze Repeatersache kotzte mich schlicht nur noch an. Mal war hier das Internet verfügbar und mal hier, aber niemals gleich und niemals konstant und stabil. Heute ist dieses Thema wirklich tot und vergessen. Seit zwei Jahren funkt hier nämlich schon das AmpliFi Home Wi-Fi System von Ubiquiti durchs Haus und das ist ganz fantastisch. Sollte man einen MESH-Punkt aus der Steckdose ziehen, ist das Gitter an diesem Punkt unterbrochen. In diesem Fall wird das Signal zum nächsten MESH-Punkt umgeleitet und die Verbindung aufrechterhalten. Geräte die an das WLAN-Netzwerk des System angemeldet sind, suchen sich immer den optimalsten Punkt heraus. Ihr merkt davon nichts, denn das machen die Geräte und das AmpliFi Home Wi-Fi System ganz alleine und automatisch. WLAN sollte einfach sein und schlicht funktionieren. Dieses System von Ubiquiti schafft das! Es wird einfach nur angeschlossen, mit der App eingerichtet und läuft. Die App wurde die letzten Jahre stetig aktualisiert und das System bekam gefühlt alle 2 Monate eine frische Firmware – Würfel und MESH-Points. Die Kosten für die Anschaffung sind so eine Einmalsache und zugleich auch Hürde – aber einmal im Betrieb werdet ihr dieses System und seine intelligente WLAN-Netzwerktechnik lieben! Glaubt mir!
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