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Safety first! So denken heute viele und das ist auch völlig in Ordnung so. Wir wollen uns schützen – gerade unser Zuhause ist uns da heilig. Nicht umsonst gibt es daher mittlerweile einige Kamerasysteme, die das traute Heim überwachen und für ein sicheres Gefühl sorgen. Die Urlaubszeit ist zugleich auch Einbrecherzeit und daher sind Sicherheitskameras mehr als sinnvoll. Doch solch eine Kamera muss etwas mehr können, als nur das…

Netatmo_Welcome_Review1 Im Test: Netatmo Welcome – lokale Kameraüberwachung ohne Cloudgedanken

Die Netatmo Welcome ist eine Überwachungskamera der anderen Art. Das System ist äußerlich als kleiner Zylinder mit goldfarbener Lackierung erkennbar. In diesem Zylinder steckt alles an Technik die das System benötigt. Das Gerät hat einen Durchmesser von 4,5 cm und einen Höhe von 15,5 cm. Damit hat es die gleichen Abmaße wie das Innenmodul der Netatmo-Wetterstation. Optisch lässt sich dieses Kamerasystem überall positionieren, denn das System bindet sich durch sein Zylinderdesign in jedes Einrichtungsbild ein. Bei mir steht die Netatmo Welcome seit mehr als einem halben Jahr im Büro und überwacht seitdem den Ein- und Ausgang von Personen. Nicht, dass ich etwas zu verstecken hätte, aber da einige Hausbewohner Zugang zu meinem Büro haben, war dies der beste Platz um in eine Testphase einzusteigen.

Meine Türklingel zeichnet vor der Tür das Geschehen auf und speichert die Daten in der Wolke – das ist für mich vertretbar, da es sich um Daten vor der Haustür handelt. Im Inneren möchte ich auf solche Dinge wirklich verzichten. Mit der Netatmo Welcome hat man zwei Varianten der Aufzeichnungsform. Entweder lässt man das System die Überwachung auf einer microSD-Karte aufzeichnen und die Daten dort ablegen oder man lässt die Daten auf der microSD-Karte aufzeichnen und danach direkt in die eigene Dropbox oder per FTP auf einen Server/Heimserver ablegen. Ich habe mich für die erste Variante entschieden. Die mitgelieferte microSD-Karte hat 8 GB an Speicherkapazität, was für ca. 3 Wochen Videoaktivität ausreicht. Ist der Speicher voll, werden die ältesten Videos weggeworfen, um Platz für das neue Material zu schaffen. Finde ich legitim und wichtige Videos würden sich in diesem Fall sowieso speichern lassen. Wird also wirklich etwas sehr wichtiges (ein etwaiger Einbruch) aufgezeichnet, kann man sich über die iOS-App nicht nur das Video ansehen, sondern auch auf dem iPhone/iPad herunterladen und speichern. Wer mehr als 3 Wochen an Aktivitätsspeicher aufzeichnen möchte, der steckt einfach eine microSD-Karte mit höherer Kapazität in das Gerät.

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Preis: Kostenlos

Der ganze Funktionsumfang sitzt in einer universalen App – damit hat man also auf dem iPhone und dem iPad Zugriff zum System. Achso, die Netatmo Welcome wird natürlich in das Heimnetz eingebunden – was über die App geschieht. Ich habe das System per WiFi eingebunden. Wer möchte, hat aber auch die Möglichkeit das Gerät per Ethernetkabel einzubinden. Betrieben wird die Kamera mit einem Micro-USB-Kabel und einem Netzadapter, was beides im Lieferumfang enthalten ist. Das System hat einen Blickwinkel von 130 Grad und sieht am Tag und in der Nacht. Ist der Raum zu dunkel, schwenkt das System automatisch auf die Nachtansicht um und sieht dabei fantastisch gut und scharf. Alle Videodateien werden mit 1080p aufgezeichnet. Aufzeichnung ist ein gutes Stichwort! Wann wird denn aufgezeichnet? Immer dann wenn das System entweder eine Bewegung erkennt oder ein Gesicht erkennt.

Netatmo_Welcome_Review2 Im Test: Netatmo Welcome – lokale Kameraüberwachung ohne Cloudgedanken

Ich habe die Bewegungserkennung deaktiviert, da diese schon anschlägt, wenn der Saugroboter zu Hause saugt und ich in dieser Zeit nicht zu Hause bin. Für die Überwachung eines Hauseingangs bei Abwesenheit mag das aber sehr nützlich sein. Die Gesichtserkennung ist da schon interessanter. „Matthias wurde gesehen“ lautet ein Push, wenn das System mich sieht – das geschieht direkt in dem Moment, in dem ich noch in der Bürotür stehe. Die Überwachung meiner Person hab ich allerdings deaktiviert, denn das wäre schwachsinnig – ist aber möglich. Das System kennt mittlerweile mein Gesicht sehr gut und dieser Prozess dauert pro Gesicht einige Erkennungen lang. Das bedeutet, dass man ein Personenprofil mit Namen anlegt und diesem Profil ein Bild übermittelt – das kann auf dem iPhone/iPad liegen und so dem Kamerasystem zum Lernen übermittelt werden. Der Namen hat nun ein Bild. Kommt die Person zum ersten Mal in das Bild der Kamera, wird eine Analyse angestoßen – das passiert alles nur lokal und in keiner Wolke. Anhand der einzelnen Erkennungen, lernt das System das Gesicht besser kennen, vor allem anhand von Lichtverhältnissen und Blickwinkeln. Nach ungefähr einer Woche ist das System sehr fit in dieser Sache und erkennt ein Gesicht zu 99% auch in der Dunkelheit zuverlässig.

Netatmo_Welcome_Review3 Im Test: Netatmo Welcome – lokale Kameraüberwachung ohne Cloudgedanken

Bin ich im Büro und eine weitere Person kommt hinzu, dann wird die Aufnahme und Erkennung ignoriert, da mein Gesicht mit dabei ist. In meinem Fall habe ich also nur um Erkennung und Aufzeichnung gebeten, wenn ich nicht zu Hause bin. Ein Push übermittelt mir, falls jemand in den Raum kommt, während ich nicht da bin. Wischt man über den Push, schickt einen das iPhone direkt in das Live-Bild der Kamera – dafür sollte man mindestens 3G als Mobilfunknetz verfügbar haben. Das Live-Bild kann man übrigens immer sehen, in dem man die App öffnet und den Playknopf auf der Liveansicht antippt. Wer Kinder hat kann sich anhand eines Push somit versichern, dass diese gut zu Hause angekommen sind – „Lisa ist angekommen“, „Lisa und Torsten gesehen“. Das Video wird mit Bild und Ton gezeigt und auch exakt so aufgenommen. Eine Gegensprechanlage wie bei der Withings Home besitzt die Netatmo Welcome nicht. Unbekannte Gesichter werden auch als solche erkannt „Unbekanntes Gesicht gesehen“ – diesen Eintrag kann man nutzen, um das unbekannte Gesicht als neues Personenprofil anzulegen. Alle zu den Personen aufgezeichneten Videos werden mit einem Zeitstempel versehen und können in einer Timeline durchgescrollt werden. Das System wirkt im wahrsten Sinne des Wortes rund, denn Daten bleiben lokal liegen und damit beim Eigentümer. Mich stört etwas, dass das System noch keine HomeKit-Kompatibilität besitzt, doch ist das System auch schon mehr als ein Jahr auf dem Markt und konnte auch erst ab iOS 10 offiziell als HomeKit-Kamera einsteigen. Wer einen Wohnraum sicher und zuverlässig absichern will, ist mit der Netatmo Welcome sehr gut bedient .


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