Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der Autos iPod-Kabel besaßen, um das Abspielgerät mit dem Infotainmentsystem zu verbinden und Musik hören zu können. Heute ist Wireless CarPlay das Mittel zum Zweck. Und da Daten drahtlos übertragen werden, gibt es seit vielen Jahren auch drahtlose Ladepunkte für das Smartphone im Auto. In Wirklichkeit sind die aber absoluter Käse, und was wir im Auto mittlerweile benötigen, sind Ladepunkte mit Qi 2.2.

Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich und werbefrei in einer Podcastepisode vor.
Ich kann …
… gar nicht genau sagen, ab wann Automobile drahtlose Ladeflächen erhalten haben. Ich habe mich daher mal etwas genauer umgeschaut und konnte zumindest erkennen, dass diese in den letzten sieben Jahren vermehrt eingebaut wurden. Manchmal auch nur als ein Extra, welches man beim Konfigurieren eines Automobils hinzufügen musste. Heute sind diese drahtlosen Ladeflächen tatsächlich oft kein Extra mehr, sondern gehören zur Serienausstattung. Ich selbst fahre bspw. (noch) einen Ford Fiesta, Baujahr 2022, und dieser besaß durch ein Extra-Paket auch eine drahtlose Ladefläche, die direkt vor der Gangschaltung liegt.
Grundsätzlich …
… ist die Idee gar nicht so verkehrt. Man steigt in ein Auto ein, holt sein Smartphone heraus, legt es auf die drahtlose Ladefläche und es lädt sich auf, während man unterwegs ist. Hier kann das Smartphone laden, während es dennoch via Wireless CarPlay verbunden ist. In diesem Fall also ein iPhone. Die Sache ist nur, dass das Ablegen des Gerätes auf dieser drahtlosen Fläche mehr ein Glücksspiel ist. Apple hat mit MagSafe in Zeiten des iPhone 12 schon erkannt, dass drahtloses Laden sehr ineffizient ist, wenn beide Kupferspulen nicht genau übereinanderliegen. Es entsteht somit kein günstiger Kontakt. Was eine bestimmte Wärmeentwicklung mit sich bringt und ein iPhone sehr warm werden lässt.
Drahtlose Ladeflächen im Auto …
… laden alle maximal mit 5 Watt oder 7,5 Watt. Mehr geht hier nicht. Es wird somit via Qi 1.0 geladen. Und grundsätzlich der Gedanke nett. Aber mehr auch nicht. Fakt ist, dass diese Ladeflächen absoluter Käse sind – in jedem Wagen. Ein iPhone wird mit maximalen 7,5 Watt geladen, liegt nie korrekt auf und wird dabei mehr heiß als voll. Das ist alles, aber nicht gut für den Akku und auch nicht praktikabel im Alltag. Durch mehrere Tests fiel mir auf, dass ein iPhone eigentlich nur heiß, aber nicht wirklich geladen wird, weil das thermische Problem die Ladung drosselt oder sogar stoppt. Im Sommer ist dieser Effekt extrem zu beobachten.
Daher habe ich mein drahtloses Ladepad nie in der Nutzung, sondern lade, wenn dann, direkt via USB-C-Kabel mit einem Adapter für den Zigarettenanzünder. hier kann ich sicher sein, dass das iPhone mit maximalen 25 Watt lädt. Bastler sind noch kreativer geworden und denken sich Möglichkeiten aus, um ein MagSafe-Ladekabel mit Halterungen im Auto zu verbauen. Das ist nett. Solche Ideen liebe ich ja und solche Ideen findet ihr in meinem Shop daher ebenfalls.
Wir brauchen Qi 2.2 im Auto.
Was genau soll das sein, werden sich nun einige fragen? Apple hat im Herbst 2024 eine neue MagSafe-Variante aufgezeigt, die es dem iPhone erlaubt, via MagSafe mit maximal 25 Watt laden zu können. Diese Technologie hat man in einen Standard gegossen, der Qui 2.2 heißt. Dieser erlaubt es, dass ein Smartphone magnetisch angebracht und mit maximal 25 Watt geladen werden kann. Somit kann man ein aktuelles Google Pixel auch mit einem MagSafe-Ladekabel von Apple mit 25 Watt aufladen.
Apple war hier nur flotter und hat, da sie im Qi-Konsortium sitzen, diese Technologie in einen Standard übernehmen lassen. Wenn ihr also etwas mit Qi 2.2 lest, dann könnt ihr damit auf jeden Fall euer iPhone mit maximal 25 Watt aufladen – aber erst mit einem iPhone 16 Pro (max) oder neuer (das iPhone Air kann nur maximal 20 Watt). Wie auch immer. Laden via Qi 2.2 ist super effizient.
Die Platzierung wird über Magnete umgesetzt, wie man es von MagSafe kennt. Grundlegend ist MagSafe Qi 2.2, um es im Kontext einfacher zu halten. Zwei Spulen liegen somit direkt gegenüber. Der Stromfluss kann so gezielt übertragen werden. Ein iPhone kann dabei etwas warm werden, wenn es von 0 % auf 80 % geladen wird. Diese drahtlose Ladetechnik ist in diesem Fall fast so schnell, als würde man das iPhone kabelgebunden via USB‑C laden. Hier kann ein iPhone 17 Pro (Max) übrigens mit maximalen 37 Watt Peak Strom ziehen.
Dank Magneten …
… müssten Ladeflächen mit Qi 2.2 in einem Auto auch gar nicht mehr in der Mittelkonsole platziert sein, sondern könnten auch als Ladepunkt direkt am Armaturenbrett platziert sein. Hier heftet man sein iPhone einfach magnetisch an und fertig. Es wird drahtlos geladen und das iPhone zugleich positioniert. Solche Lösungen gibt es von Anbietern auch als Zubehör, aber Autobauer könnten solche Möglichkeiten ja auch direkt in ein Auto integrieren. Auch in der Mittelarmlehne wäre solch eine Ladefläche mit Qi 2.2 sehr praktikabel. Qi 2.2 hätte außerdem den Vorteil, dass ein Smartphone immer platziert bleibt und nicht, wie bei bisherigen Ladeflächen im Auto, bei der Fahrt verrutscht und der Kontakt bricht oder sich verschiebt.
Autos sind super smart.
Vor allem Elektroautos sind hier ein Vorreiter. Ich habe mich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für einen Hyundai Ioniq 5 entschieden, der im nächsten Jahr meinen Ford Fiesta ablöst. Ich habe keine Lust mehr auf eine fahrende Heizung mit einem Wirkungsgrad von 10 %. Aber selbst dieses neue Elektroauto setzt auf eine bekannte und drahtlose Ladefläche. Hier schon Qi 2.2 zu sehen, wäre der dicke I-Punkt auf der Sache. Aber leider ist das grundsätzlich noch ein Wunschdenken. Unsicher, wie lange dieser Wandel dauern wird, aber ich bin mir sehr sicher, dass dieses Thema irgendwann auch im Automobilsektor ankommen wird. Bis dahin müssen wir uns bedauerlicherweise mit dem zufriedengeben, was verfügbar ist, oder eigene Konzepte ausdenken.
Unser Ziel ist es, drahtlose Energie allgegenwärtig zu machen.
∼ Meredith Perry – Erfinderin von/bei uBeam ∼
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