Über das 13″ M4 iPad Pro hatte ich euch schon in einer anderen Kolumne ausführlich berichtet. Aber was wäre dieses Pro-Tablet ohne das passende Zubehör? Daher nutze ich seit vielen Wochen das Magic Keyboard und bringe das iPad Pro somit dazu, wie ein Mac zu fungieren. Aber ersetzt dies grundlegend einen Mac? Ich möchte dieses Thema in dieser Kolumne etwas ausführlicher betrachten und die Facetten des iPads in ein etwas anderes Licht rücken.
Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich und werbefrei in einer Podcastepisode vor.
Das iPad ist kein Mac!
Ja, das ist eine Aussage, die ich immer wieder höre, aber, um ehrlich zu sein, auch nicht mehr hören kann. Die Diskussion, wann etwas als ein Computer fungiert und wann nicht, ist so alt wie der Mac selbst. Noch nie wollte das iPad einen Mac ersetzen. Ganz im Gegenteil. Rufen wir uns die uralte Folie von Steve Jobs ins Gedächtnis, die er auf der Präsentation des iPads im Jahre 2010 zeigte, steht das iPad immer noch zwischen dem iPhone und Mac und schließt somit eine Lücke. Betrachten wir uns nun das iPad genauer und stellen es uns mit einem Magic Keyboard vor, steht dieses Gebilde zwischen dem iPad und dem Mac auf einer neuen Folie.
Damit möchte ich sagen, dass das iPad seit Jahren mehrere Wesen besitzt, die man nicht mit „Das iPad ist kein Mac!“ definieren kann. Das iPad war noch nie ein Mac und das möchte es auch gar nicht sein. Aber es kann Dinge, für die viele Nutzer:innen vielleicht zu einem Mac greifen würden, aber doch die Vorzüge von einem iPad in Betracht ziehen. Genau daher, weil es kein Mac sein muss, sondern auch schlicht ein Tablet sein kann. Diese Facetten hat kein Mac, denn er muss immer an einem festen Arbeitsplatz stehen oder kann als ein MacBook auch zusammengeklappt und mitgenommen werden. Und hier endet der Wandel eines Mac.
Das iPad …
… kann allein durch den Zusatz des Apple Pencil zu einem Zeichentablet werden. Für mich ist es so zu einem Ort geworden, an dem ich seit Jahren die Bilder für den Blog bearbeite, bevor diese den Weg in den Artikel finden. So ist mein iPhone meine Hauptkamera und mein iPad der Ort zum Betrachten und Weiterverarbeiten der Bilder. Eine Aufgabe, die ich an keinem Mac mehr machen möchte. Das betrifft auch das Produzieren jeder Podcastepisode meines Kolumnen-Podcasts. Schneiden von Audio war nie besser als mit dem Apple Pencil auf einem iPad. Auch eine Aufgabe, die ich nie mehr an einem Mac mit einer Maus und einer Tastatur umsetzen wollen würde. Mit dem Magic Keyboard wird das iPad dann zu einem Schreibgerät, wenn kein Mac in der Nähe ist und ich auf physische Tasten setzen möchte.
Das Magic Keyboard …
… ist komplett neu und exklusiv für das neue M4 iPad Pro konzipiert worden. Hier kann man wählen, ob man die Variante für das 11″ oder 13″ iPad Pro nutzen möchte. In meinem Fall nutze ich die Variante für das 13-Zoll-iPad Pro. Entscheidet man sich hierfür, entscheidet man sich auch für ein Zubehör, das 660 Gramm wiegt. Das muss man erwähnen, denn das iPad wird dadurch mehr als doppelt so schwer. Zum Vergleich: Das 13″ iPad Pro wiegt 580 Gramm. Das 5,1 mm dünne iPad wird dadurch auch dicker. Klar, denn man klappt die Tastatur in Richtung des iPad-Displays zusammen, um alles in einem tragbaren Format mitnehmen zu können. Auf dem Papier sehen diese Zahlen negativer aus, als es am Ende in der Praxis wirklich der Fall ist. Und dennoch sollte man diese Kennzahlen einmal erwähnt haben.

Zu erwähnen ist auch, dass das Magic Keyboard keinen eigenen Akku besitzt und passiv arbeitet. In diesem Fall bedeutet dies, dass das iPad magnetisch an den oberen Teil des Magic Keyboards angeheftet wird und der Smart Connector auf der Rückseite des iPads sich mit drei Pins auf der Oberseite des Magic Keyboards verbindet. Über diesen Kontakt wird das Zubehör einmal mit Strom versorgt, aber auch der Datenaustausch umgesetzt. Das sorgt für eine direkte Eingabe der Tastaturanschläge. Es ist somit keine Latenz zwischen Eingabe und Anzeige zu erkennen. Mir ist das wichtig, denn schreibt man blind, möchte man den getippten Text gerne direkt sehen und keinerlei Latenz wahrnehmen. Man möchte schlicht nicht darauf warten, was man tippt.
Ein USB-C-Port …
… am Magic Keyboard sorgt dafür, dass das iPad hierüber direkt mit Strom versorgt werden kann. Das iPad kann hierüber mittlerweile schneller geladen werden. In der Praxis sind bis zu 28 Watt möglich. Das iPad kann so auch über das Magic Keyboard im zugeklappten Zustand aufgeladen werden. Frei bleibt immer der USB-C-Port am iPad selbst, der auch ein Thunderbolt-Port ist und somit weiterhin für Peripherie frei bleibt. Dieses schwebende Laden bleibt dem iPad größtenteils in Kombination mit dem Magic Keyboard vorenthalten. Es sei denn, man nutzt eine magnetische Halterung, welche ich euch hier im Detail vorgestellt hatte. Viel mehr gibt es über das Laden und Anbringen zwischen iPad und Zubehör nicht zu erwähnen. Außer, dass der Apple Pencil immer auf der oberen Kante des iPads seinen Platz hat und nicht irgendwo im Scharnier der Tastatur untergebracht werden kann. Das wäre noch eine Idee, damit der Apple Pencil nicht immer am iPad hängt, wenn man alles einmal zusammenklappt. Zwar ist im Scharnier kein Platz mehr, aber hier wäre der ideale Platz, um den Apple Pencil unterbringen zu können. Vielleicht sehe aber auch nur ich dieses Problem.

Die Haptik…
… ist der wichtigste Punkt einer Tastatur. Ich mag beispielsweise keine Tastaturen mit hohen Hüben. Das wirkt mir zu sehr nach Schreibmaschine und lässt mich eher verkrampft tippen. Das Magic Keyboard für das iPad Pro ähnelt zum einen sehr dem Magic Keyboard, welches man als Zubehör für einen 21″ iMac nutzt. In meinem Fall muss ich so nicht zwischen der Haptik wechseln. Auch das aktuelle MacBook Air hat eine verwandte Tastatur. Man entscheidet sich mit diesem iPad-Zubehör somit für eine Tastatur, die einem beim Tippen sehr vertraut vorkommt. Und die aktive Beleuchtung unterstützt dieses Gefühl bei schlechteren Lichtverhältnissen. Die Tasten lassen sich weich drücken und haben einen schönen Druckpunkt. Es gibt keine Vertiefungen, wodurch man immer auf eine flache Taste drückt.
Das Trackpad ist nun größer, als es zuvor war. Das sorgt erstmals dafür, dass man auch mit großen Händen Wischgesten perfekt nutzen kann. Ich bin ein Fan von Wischgesten, auf dem Trackpad, aber auch unter iOS und iPadOS direkt auf dem Bildschirm. Auf dem Trackpad des Magic Keyboard kann man dadurch schnell zwischen Apps wechseln. Das Trackpad bietet unter iPadOS einen Kursor an, der keine Maus ist, sondern ein Punkt. Das Trackpad kann dadurch einen Klick und einen Sekundärklick erkennen – auch durch das reine Tippen auf das Trackpad. Man arbeitet somit auf Wunsch komplett ohne Resonanz im Trackpad. Möchte man dies dennoch, kann man hierfür das haptische Feedback aktivieren. Beim Drücken vibriert dann eine kleine Taptic-Engine, welche einem einen Druck vorgaukelt. Das fühlt sich sehr genial an und ist seit Jahren auch schon vom MacBook bekannt. Beim Magic Keyboard hat Apple es aber so klein hinbekommen, dass es in die dünne Bauform einer Tastatur passt.
Ich nutze …
… diese Kombination aus iPad und Tastatur für die reine Verarbeitung von Text. Dafür setze ich in meinem Fall sehr viel auf Pages, welches mir ein sehr unverschnörkeltes Bild abliefert und sich am Ende doch wie eine Schreibmaschine im übertragenen Sinne anfühlt. Eine Maschine, in die man einfach hineinschreibt. So schreibe ich seit Monaten schon still und heimlich in Etappen an meinem ersten Roman. Nichts Spruchreifes, aber ein Projekt, das ich seit Jahren gelegentlich mal angehe. In solchen Projekten tippt man Unmengen an Text und bemerkt dann erst irgendwann, dass man mit einem Tablet-Computer arbeitet, der eigentlich keinen Mac ersetzen kann, es aber doch tut. Und genau hier beginnt der Sinneswandel, wenn man längere Zeit das Magic Keyboard mit einem iPad einsetzt – man vergisst es einfach und nutzt es. Und daher bin ich der Meinung, dass man mit dem Magic Keyboard das iPad zu einem Computer machen kann, den man mit einem reinen iPad im Alltag zuvor nicht hatte und für den man vielleicht irgendwo an einen stationären Computer laufen musste. Oder anders gesagt, wir führen unsere Bankgeschäfte heute auch mit dem iPhone aus der Hosentasche heraus und laufen zu keiner Bank mehr. Das iPad setzt auf andere Aufgabengebiete. Für die reine Eingabe von Text, Mediensteuerung und das permanente Online-Sein über 5G und LTE bietet es ein Gesamtkonzept an, welches einem MacBook in manchen Facetten wieder komplett fremd vorkommt.
“Kreativität ist, Dinge miteinander zu verbinden.”
∼ Steve Jobs – ehemaliger Apple CEO ∼
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