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Im Laufe des Lebens sammeln wir nicht nur Erfahrungen und schaffen uns auch unzählige Güter an, wir generieren auch Daten. Erfahrungen verpuffen nach dem Tod in der Luft und Güter wandern an Erben. Doch was passiert nach unserem Tod mit unseren Daten?

Das-digitale-Vermaechtnis-Was-passiert-mit-meinen-Daten-nach-meinem-Tod-Kolumne-Matthias-Petrat-2 Das digitale Vermächtnis: Was passiert mit unseren Daten nach dem Tod?

Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.

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Dieses Thema ist super heikel, …

… denn der Mensch hat ab dem Zeitpunkt seiner Geburt ein Problem: Er hält sich für unsterblich. Das ist grundlegend ein psychisches Problem und auch vollkommen normal. Wieso soll in der Zukunft etwas plötzlich enden, wenn heute doch alles so toll und frei ist? Das denken wir als Mensch allerdings immer, wenn es um Krisenprobleme und unschöne Dinge geht. Daher schieben wir sie auch weg und ignorieren sie auch. Auch aus diesem Grund ist das Sterben und der Tod ein Tabu für uns. Wir reden einfach nicht gerne darüber, weil es für und thematisch ein Ende bedeutet und wir dieses nicht akzeptieren möchten. Und wir reden schon gar nicht über unsere Daten, die nach unserem Tod nicht mitsterben.

Hier beginnt das Thema …

… und endet es auch meist. In der Regel beginnt es dann erst, wenn das Thema tagesaktuell wird oder ist. Unter uns: Ich habe und hatte auch nie Bock auf das Thema. Allerdings änderte sich meine Ansicht da vor ca. 8 Jahren, als es hieß „Herr Petrat, könnte Lymphdrüsenkrebs sein.“ Und wenn man dann neun Wochen lang in vielen Richtungen untersucht und auf den Kopf gestellt wird, dann überlegt man über den Ernstfall. Was wäre also, wenn man morgen nicht mehr da wäre? Was müsste man tun, damit gewisse Dinge geregelt sind? Das beginnt eigentlich bei Versicherungen, Vermögen und Wertgegenständen. Am Ende denkt man aber sicherlich an seine Daten und die sind in der heutigen Zeit oftmals wichtiger und zahlreicher vorhanden als irgendwelche Ordner mit Papier im Schrank.

Grundsätzlich steht solch ein Ordner bei mir im Schrank und bestimmte Personen wissen, dass wenn ich morgen nicht mehr bin, da alles an Papierkram sortiert und greifbar ist. Denn wenn jemand nach dem eigenen Ableben ein Problem hat, dann sind es die Hinterbliebenen, die Dokumente und Co. suchen. Das habe ich geregelt – in Papierform. Und das sollte jeder tun und erledigt haben, egal wie jung oder alt. Kurze Erklärung: Es war am Schluss zum Glück kein Krebs bei mir. Bis heute zum Glück weiterhin nicht. Aber diese Zeit hat mich verändert – in vielerlei Hinsicht. Mir sind heute Dinge grundlegend egal, über die ich mich davor noch aufgeregt hätte. Man summiert die guten Dinge und ignoriert das Negative. Das lernt man in solch einer Zeit.

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Doch es bleibt das digitale Leben, …

… das nach dem Ableben nicht in Papierform in einem Regal steht und damit griffbereit ist. Es gibt keine Fotoalben mehr, Kontoauszüge und Bankkarten, denn wir leben sehr digital. In Sachen Bankkonten ist daher immer wichtig, dass man Vollmachten ausspricht. In meinem Fall betrifft das auch Geschäftskonten, auf die man nach meinem Tod Zugriff hat und wodurch noch Dinge bezahlt und abgewickelt werden können. Das ist wichtig – wirklich wichtig. Wenn wir weiter denken, dann ist so eine iCloud Fotomediathek oder auch eine lokale Fotosammlung heute oft riesig.

Hinterbliebene möchten diese Fotos und auch Videos sicherlich behalten und sich auch anschauen. Ja, da könnten auch peinliche Dinge dabei sein. Aber das gehört vielleicht dann auch einfach dazu und gut ist. Auch E-Mail-Konten sind hier essentiell. Über sie läuft heute einfach alles. Selbst ein zweiter Faktor vielleicht. Grundlegend ist unser Smartphone der Dreh- und Angelpunkt. Wir müssen sicherstellen, dass eine oder auch mehrere Personen nach unserem Tod Zugriff auf dieses Gerät haben. 

Ich persönlich …

… habe meine Eltern für dieses Thema sensibilisiert. Sollte etwas sein, kann ich an das iPhone beider Elternteile und diese auch an das des anderen. In meinem Fall können beide auch an mein iPhone. Grundlegend kennen wir gegenseitig unsere Sperrcodes der Geräte, die SIM-Pin und auch ein iCloud-Passwort mit dazugehörigem Wiederherstellungsschlüssel. Gut an jeweiligen Orten verwahrt, aber da und im Notfall griffbereit. Hat das was mit Vertrauen zu tun? Natürlich. Ist das nicht immer einfach? Auch das ist korrekt. Aber es ist ein wichtiger Punkt, wenn dieser Notfall kommen sollte. Und wenn das geregelt ist, kann man das Thema auch wieder sein lassen.

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Grundsätzlich …

… sollte man sich Personen anvertrauen. Es kann auch nur eine Person sein. Diese sollte einfach wissen, wie und wo die eigenen Daten abgelegt sind. Das betrifft auch einen Computer mit Passwortschutz. Das betrifft auch externe und ggf. verschlüsselte Festplatten und das betrifft vor allem Zugänge zu Accounts. Bei mir lebt zu 90 % alles in 1Password. Das habe ich vor Jahren so begonnen und bis heute so gepflegt. Hier liegt alles. Privates und Berufliches zugleich. Bin ich morgen nicht mehr, dann könnt ihr noch weiterhin in meinem Shop Bestellungen tätigen. Auch nach meinem Tod gibt es noch diese Daten von Bestellungen und Co. Wahrscheinlich werden meine Texte sowieso auf ewig im Internet zu finden sein – in irgendeiner Weise vielleicht.

Es muss hier auf jeden Fall jemand da sein, der das dann kappt und informiert. Es muss jemand geben, der Zugriff auf Konten hat, um Dinge schlicht regeln und auch beenden zu können. Tippt man nach dem Öffnen der Einstellungs-App auf sein iCloud-Konto, wählt dann Familie aus und klickt dann auf die Familiencheckliste, fällt einem hier der Wiederherstellungskontakt auf. Diesen sollte man hinzufügen und dies mit dieser Person auch absprechen. Diese Person soll einfach wissen, dass sie die Person ist, die im Ernstfall an sensible Daten herankommt.

Ich weiß, …

… ihr hasst dieses Thema und mit Sicherheit gefällt euch auch dieses Kolumnenthema gar nicht. Es muss aber sein und ich schiebe dieses Thema selbst schon etliche Monate vor mich hin. Aber es bringt halt nichts, wenn man nichts vorbereitet lässt und sich nur denkt „Nach mir die Sintflut“. Ihr selbst könntet nämlich ebenfalls in die Lage kommen und dann kommt die Sintflut über euch. Also redet und regelt und lasst das Thema dann wieder sein. Mitnehmen können wir nichts, aber wir hinterlassen Dinge. Vor allem Daten nach dem Tod.

Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur.

∼ Albert Einstein – schweizerisch-US-amerikanischer theoretischer Physiker ∼

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